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Vier Verbände gegen Strompreiserhöhungen - Strompreise in Deutschland klettern auf europäisches Rekordniveau

Berlin (ots)

9. Dezember 2003 - Die Stromkonzerne bereichern
sich auf Kosten der deutschen Verbraucher. Mit diesem Urteil
kritisierte heute in Berlin Prof. Edda Müller die bundesweit
angekündigten Preiserhöhungen für Strom. Die Chefin des
Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv): "Dabei ist RWE, e.on und
Co. keine Begründung zu absurd." Weder der Ausbau der erneuerbaren
Energien noch steigender Regelenergiebedarf oder
Kraftwerksinvestitionen könnten für Preissteigerungen verantwortlich
gemacht werden.
"Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien sind in diesem
Jahr gesunken", erklärte Johannes Lackmann, Präsident des
Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) auf der gemeinsamen
Pressekonferenz von vzbv, BEE, Bund der Energieverbraucher und
Bundesverband Neuer Energieanbieter (BNE). Lackmann: "Die
Stromwirtschaft berechnet ihren Kunden 2003 im Schnitt 0,42 Cent pro
kWh für den Stromanteil aus erneuerbaren Energien. Kurz vor
Jahresabschluss zeigt sich, dass dieser Wert um 25% überhöht ist."
Dass e.on, RWE und andere jetzt behaupten, sie müssten stattdessen
wegen einer steigenden EEG-Umlage die Strompreise erhöhen, sei völlig
abwegig.
Dass ein erhöhter Regelenergiebedarf bestehe und deswegen die
Kosten steigen sei ebenfalls schlichtweg falsch. Lackmann: "Für
steigende Regelenergiekosten ist nicht die Windenergie verantwortlich
sondern die Selbstbedienungsmentalität der Energiekonzerne. Wie sonst
ist zu erklären, dass trotz Zubau von Windrädern die
Regelenergiemenge in Deutschland nicht gestiegen ist, die Konzerne
dafür aber inzwischen die doppelten Preise verlangen?"
Mit einer Erhöhung der Netzentgelte erreichen die großen
Energieversorger jetzt vor allem zwei Ziele, so Henning Borchers,
Geschäftsführer des Bundes Neuer Energieanbieter: "Zum einen werden
bei den Netznutzungsentgelten weitere Gewinne gemacht. Zum anderen
wird dringend notwendiger Wettbewerb verhindert. Quersubventionierung
und überhöhte Netzentgelte hindern unabhängige Stromanbieter daran,
in die alten Monopolstrukturen vorzudringen."
Aribert Peters, Vorsitzender der Bundes der Energieverbraucher:
"Für die Strompreise gibt es nur eine Richtung: Sie müssen sinken.
Dass die Strompreise nun steigen sollen, schlägt dem Fass den Boden
aus. Während die Wirtschaft mit einen neuen Höchststand an
Insolvenzen verzeichnet, genehmigt sich die Stromwirtschaft eben
nochmal einen Nachschlag von gut fünf Milliarden Euro. Die Gewinne
von e.on sind im laufenden Jahr um 33% gestiegen, die von RWE um 25%.
Die vier Verbände fordern von der Bundesregierung deshalb die
schnelle Einrichtung einer Wettbewerbsbehörde, die gegen die
Machenschaften der Stromkonzerne vorgeht. Bereits heute müssten vom
Bundeskartellamt und der Strompreisaufsicht der Länder die
angekündigten Preissteigerungen unterbunden werden.
ots-Originaltext: vzbv - Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=52346

Kontakt:

Dr. Thorsten Kasper, Energiereferent vzbv, Mail: umwelt@vzbv.de
Carel Mohn, Pressesprecher vzbv, Mail: presse@vzbv.de, Tel:
030/25800-525

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