Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Masterplan Ladeinfrastruktur: Zukunft des Verkehrssektors systemdienlich, effizient und klimaneutral gestalten
Masterplan Ladeinfrastruktur: Zukunft des Verkehrssektors systemdienlich, effizient und klimaneutral gestalten
Berlin, 24. Oktober 2025: Heute endet die Konsultationsfrist zum Masterplan Ladeinfrastruktur. Der Bundesverband Erneuerbare Energie BEE formuliert Anregungen für eine systemdienliche, effiziente und klimaneutrale Ausgestaltung der Ladeinfrastruktur .
BEE-Präsidentin Ursula Heinen-Esser: “Bislang verfehlt der Verkehrssektor seine Klimaziele noch deutlich. Der Masterplan Ladeinfrastruktur des Verkehrsministeriums setzt an vielen Stellen schon die richtigen Akzente, sollte aber in einigen Punkten aus unserer Sicht noch verbessert werden. Bei angemessener Ausgestaltung und zügiger Umsetzung bietet der Masterplan die Chance, die Potenziale von nicht-fossiler Mobilität zur Dekarbonisierung des Verkehrs und zum auch im Monitoringbericht des BMWE angemahnten Ausbau von Flexibilitäten im Netz zu heben.”
Der BEE unterstützt das BMV darin, dass Digitalisierung und Standardisierung in den Netzen entscheidend für den Erfolg der Energiewende im Verkehr sind. Entsprechend sollte in den Ausführungen des Masterplans noch deutlicher erkennbar werden, dass für die Umsetzung einzelner Prozesse, wie etwa der Netzanschluss-Antragsverfahren, zeitliche Fristen gesetzt werden. Eine zügige Implementierung ist nicht nur für die Elektromobilität von großer Bedeutung, sondern trägt auch generell im ganzen System zu einer Erhöhung der Effizienz bei.
Um die Flexibilitätspotentiale im Verkehrssektor vollumfänglich heben zu können, sollten dringend die Hürden aus dem Weg geräumt werden, die der Nutzung des bi-direktionalen Ladens noch im Wege stehen. Neben den im Masterplan bereits genannten Maßnahmen ist es zudem wichtig, dass die Batterien von E-Fahrzeugen rechtlich klar als Energiespeicher eingeordnet werden. Zudem braucht es aus Sicht des Verbands eine Reform der bisherigen Abgaben- und Umlagesystematik. In ihrer jetzigen Ausgestaltung führt diese dazu, dass es durch die Besteuerung von Strombezug und -einspeisung zu einer doppelten Kostenbelastung kommt.
Heinen-Esser: “Jedes einzelne Elektrofahrzeug ist ein kleiner, rollender Speicher und kann damit dazu beitragen, das Netz bei einem Überschuss an eingespeisten Strom zu entlasten und somit Abregelungen zu vermeiden. Dadurch sinken die Systemkosten insgesamt.”
Zu einer möglichst umfangreichen Dekarbonisierung des Verkehrssektors sollte der Blick dabei jedoch nicht ausschließlich auf Elektromobilität verengt werden, rät die BEE-Präsidentin. “Im Sinne einer erfolgreichen Verkehrswende brauchen wir neben dem systemdienlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur für elektrisch angetriebene Fahrzeuge auch flankierend einen Ausbau der Tankinfrastruktur für alle verfügbaren klimaneutralen Antriebstechnologien. Hier sind vor allem die Biokraftstoffe zu nennen. Auch E-Fuels können als Übergangstechnologie in begrenztem Umfang eine Rolle spielen, um die Deckungslücke zum Erreichen der CO2-Minderungsziele im Verkehrssektor zu schließen. Es braucht ein Level-Playing-Field bei den klimaneutralen Antriebstechnologien, wenn die Verkehrswende gelingen soll.”
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