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Rosinen-Taktik: Deutsche Banken richten Fusionsstrategie neu aus

Hamburg (ots)

Nahezu jedes dritte Kreditinstitut in Deutschland
strebt bis 2012 Fusionen oder den Kauf von Unternehmensanteilen im 
Inland an. Im Vergleich zum Vorjahr sind damit die Aktivitäten im 
Bereich Mergers & Acquisitions (M&A) deutlich zurückgegangen (2008: 
46 Prozent). Obwohl sich die Rahmenbedingungen für Übernahmen seit 
dem Höhepunkt der Finanzkrise wieder verbessert haben, haben sich die
bisherigen M&A-Strategien vielerorts gewandelt: Statt auf reine 
Größenvorteile setzen Bankentscheider vermehrt auf den Erwerb 
lukrativer Einzelbestandteile. Das ist das Ergebnis des 
"Branchenkompass 2009 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting 
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Noch vor wenigen Jahren ging es bei Fusionen von Banken oftmals 
allein um das Erzielen von Größenvorteilen oder eine Erweiterung des 
Markts. Dabei wurden auch zweifelhafte Käufe getätigt. "Eine wichtige
Lehre aus der Finanzkrise ist, dass beherrschbare, kontrollierbare 
Prozesse wieder im Vordergrund stehen. Es werden also nicht mehr 
ganze Banken übernommen, sondern nur Teile der Wertschöpfungskette, 
die zum eigenen Portfolio und zu den Kernkompetenzen der Bank 
passen", erklärt Jan Koppetsch, verantwortlich für Post Merger 
Integration Services bei Steria Mummert Consulting. "Falls doch ganze
Banken übernommen werden, beobachten wir den Trend, dass nach der 
Transaktion etwaige nicht passende Teile abgespalten und am Markt 
angeboten werden."
Doch auch die klassischen M&A-Motive haben ihre Gültigkeit nicht 
verloren. "Die Erreichung kritischer Volumina durch Wachstum bleibt 
entscheidend, um Größendegressionseffekte und entsprechende Margen 
erzielen zu können", sagt Koppetsch. "Dies ist so, weil der 
Kostendruck in den Instituten weiter steigt - beispielsweise aufgrund
kontinuierlich verschärfter Controlling- oder Compliance-Auflagen. 
Zugleich werden selbst anspruchsvolle Bankkunden immer 
preissensitiver."
Nicht nur die Großbanken ordnen ihre Geschäftsmodelle neu, auch 
bei den Privatbanken ist der Konsolidierungsdruck zu spüren. Den 
neuen Anforderungen an das Risikomanagement können sie beispielsweise
oftmals nur durch Zusammenarbeit begegnen, da ein Institut die 
entsprechenden Personal- und IT-Kapazitäten nicht vorhalten kann. 
Dies gilt grundsätzlich auch für Genossenschaftsbanken und 
Sparkassen, bei denen es in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer 
wieder große Konsolidierungswellen gegeben hat.
Hintergrundinformationen
Im Juli und August 2009 befragte forsa 100 Entscheider aus 100 der 
größten Kreditinstitute in Deutschland zu den Branchentrends sowie zu
den Strategien und Investitionszielen bis 2012. Die Entscheider 
repräsentieren die drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft: 
Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Kreditbanken. Die befragten 
Institute gehören zu den nach ihrer Bilanzsumme größten 
Kreditinstituten im Land. Befragt wurden jeweils die 
Vorstandsvorsitzenden, die Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, 
die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und 
Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen 
wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview 
(CATI) durchgeführt.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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