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DFV: 1000 Tage nach 9/11: Feuerwehr beklagt Stillstand - Lücken bei der ABC-Abwehr

DFV: 1000 Tage nach 9/11: Feuerwehr beklagt Stillstand - Lücken bei der ABC-Abwehr
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Berlin (ots)

„Seit den verheerenden Terroranschlägen vom 11.
September sind am morgigen Dienstag 1000 Tage vergangen – aber nichts
ist passiert! Deutschland reibt sich weiter im föderalen Hickhack
auf, statt endlich die nötigen Konzepte umzusetzen. In der
ABC-Abwehr, beim Digitalfunk und in der Wasserförderung für große
Brände und bei Hochwasserkatastrophen klaffen dramatische
Sicherheitslücken“, beklagt Hans-Peter Kröger, Präsident des
Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).
Kröger: „Eines der besten und leistungsfähigsten
Gefahrenabwehrsysteme der Welt steht an entscheidenden Stellen nackt
da – und die Bürger werden uns fragen, warum unser System an diesen
Knackpunkten versagt hat. Fachleute der Feuerwehren und der
Innenministerien haben nach dem 11. September 2001 und nach der
Hochwasserkatastrophe 2002 schnell die Lücken aufgedeckt und Konzepte
entwickelt. Doch Bund und Länder streiten noch immer über
Risikoanalysen. Letztendlich geht es darum, wer die Umsetzung der
Konzepte bezahlt. Und ein Ergebnis ist nicht absehbar.“
Beispiel ABC-Abwehr: „Die Feuerwehren verfügen inzwischen über ein
bundesweites Netz an modernsten Erkundungsfahrzeugen – aber uns fehlt
die Messleittechnik, und uns fehlt ein einheitliches Taktikkonzept,
nach dem unsere Kräfte für den Einsatz nach Kampfstoffanschlägen
ausgebildet werden können. Beides wäre mit vergleichsweise geringem
Aufwand realisierbar“, erklärt Feuerwehrpräsident Kröger.
Auch in anderen Bereichen warten die Feuerwehren dringend auf neue
Technik für die Katastrophenabwehr. So fehlen spezielle
Löschfahrzeuge für die ABC-Züge sowie Hochleistungspumpen für
Industriebrände und Hochwasser. Kritisch beäugen die Feuerwehren die
Einführung des Digitalfunks. Kröger: „Das System kommt Jahre zu spät,
und jede neue Katastrophe wird entscheidende Kommunikationslücken
offenbaren. Beim Hochwasser 2002 sind dadurch Einsatzkräfte in
Lebensgefahr geraten. Weitere Verzögerungen können wir uns also nicht
leisten. Überdies haben wir Bedenken, dass alle Erfordernisse der
Feuerwehren in dem Sprech- und Datenfunksystem auch berücksichtigt
werden. Bei einer Billigversion ist das mehr als fraglich.“
Rahmenbedingungen für Freiwillige Feuerwehren verschlechtern sich
Schleichender Mitgliederschwund, drohende Verschlechterungen beim
Versicherungsschutz, Bürokratie bei der Lkw-Maut sowie eine weitere
Verschärfung der Führerscheinklassen durch die EU verschlechtern
außerdem die Arbeitsbedingungen der 24.100 Freiwilligen Feuerwehren
mit mehr als einer Million ehrenamtlichen Helfern. „Sie aber sind das
Rückgrat des Katastrophenschutzes. Ohne die Freiwilligen Feuerwehren
vor Ort gäbe es weder auf dem Land schnelle Hilfe, noch in den
Städten eine ausreichende Reserve bei Anschlägen wie in Madrid oder
Naturkatastrophen wie dem Orkan ,Anita’ im Sommer 2002“, betont
Kröger.
Der Feuerwehrpräsident hat in den beiden vergangenen Wochen bei
einer Expertenanhörung der SPD-Bundestagsfraktion, bei CDU-
Bundestagsabgeordneten sowie zuletzt am Freitag im Gespräch mit dem
rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck auf die Probleme
hingewiesen.
Kröger: „All’ unsere Bemühungen fruchten nichts, wenn nicht
endlich die überfälligen Investitionsentscheidungen getroffen werden.
Ich möchte es keinem Feuerwehrmann und keiner Feuerwehrfrau zumuten,
im Notfall hilflos zu sein, weil niemand Verantwortung für ihre
Ausbildung und für ihre Ausrüstung übernehmen will.“ Der DFV vertritt
die 1,38 Millionen Angehörigen der Berufs-, Werk- und Freiwilligen
Feuerwehren sowie der Jugendfeuerwehren.
ots-Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50093

Rückfragen bitte an:

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sönke Jacobs
Email: dfv.berlin@dfv.org
Telefon: 030-20 67 48 04
Fax: 030-20 67 48 05

Original-Content von: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV), übermittelt durch news aktuell

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