Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Kommentar Mitteldeutsche Zeitung zu Anschlag auf Rushdie

Kultur (ots)

Es bleibt einstweilen Spekulation, ob sich der Anschlag auf den Schriftsteller Salmann Rushdie direkt auf den mehr als drei Jahrzehnte alten Mordaufruf des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Chomeini zurückführen lässt. Die Ermittlungen gegen den 24-jährigen Amerikaner, dem die Tat zur Last gelegt wird, werden es vielleicht ans Licht bringen. Aber fest steht zweierlei: Das damals ausgesprochene Todesurteil gegen Rushdie hat von dem Augenblick an, da es in der Welt war, Tatsachen geschaffen, weil es das Töten eines unbequemen Autors quasi zu einer moralischen Angelegenheit erklärte. Diese Schuld wird an dem 1989 gestorbenen Geistlichen Chomeini und seinen fundamentalistischen Erben in Teheran haften bleiben. Hinzu kommt, dass der nun versuchte Mord an Rushdie weltweit viele Menschen in Angst versetzen dürfte. Wer eine kritische Haltung etwa zu religiös begründeter, tradierter Machtausübung hat, seien es Intellektuelle, Künstler oder einfache Bürger, wird künftig vielleicht vorsichtiger mit seinen öffentlichen Äußerungen sein.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 12.08.2022 – 18:04

    MZ zu Olympia 1972 und Gedenken

    Halle (ots) - Über Jahrzehnte mussten die Angehörigen um Anerkennung und Entschädigung kämpfen. Es dauerte bis 2017, bis in München zumindest eine Gedenkstätte für die Opfer errichtet wurde. Und bis heute blieb die Frage der Entschädigung offen. Jetzt geht es ums Geld, da wird es oft hässlich. Die Bundesregierung hätte den Eklat vermeiden können, wenn sie sich früher um die Angehörigen gekümmert hätte. Dazu hätte ein höheres Angebot gehört - und echtes, ...

  • 12.08.2022 – 18:01

    MZ zu Schröder

    Halle (ots) - Es ist Schröders gutes Recht, die Entscheidung von einem unabhängigen Gericht prüfen zu lassen. Juristisch steht die Klage aus Sicht von Experten auf wackligen Beinen - doch darum geht es nicht. Selbst wenn der Altkanzler gewinnen sollte, wäre seine Ehre nicht wieder hergestellt. Die nimmt er sich selbst, solange er nicht mit Putin bricht und lieber eigene wirtschaftliche Interessen verfolgt. Schröder sucht die Schuld wieder bei den anderen. Manchmal ...

  • 11.08.2022 – 18:01

    Mitteldeutsche Zeitung zu Krisengewinnern

    Halle/MZ (ots) - Wer zurückverfolgt, warum das Leben plötzlich teurer geworden ist, landet zum Beispiel bei Energiekonzernen, Containerreedereien und Stahlherstellern. Bei allem Ärger über Preiserhöhungen kann man deren Gewinne jetzt sogar als ausgleichende Gerechtigkeit sehen: Gerade diese drei Branchen haben heftige Krisen hinter sich und zum Teil sicher auch wieder vor sich, wenn der aktuelle Boom abflaut. Eine ...