Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Debatte um die US-Vorschläge zum Klimaschutz: Mit dem Rücken zur Wand

Cottbus (ots)

Es ist beileibe nicht nur die oft beschworene
arrogante Ignoranz, die den US-Präsidenten George W. Bush jetzt 
zögern lässt mit Versprechen zur Reduzierung des Ausstoßes von 
Treibhausgasen. Wenn die USA einen angemessenen Beitrag zum 
Klimaschutz leisten wollen, stehen sie vor einer gewaltigen 
Herausforderung. Das Land ist zum einen schlecht aufgestellt auf dem 
Weltmarkt alternativer, grüner Energieerzeugung. Es gerät also in 
Gefahr, die Abhängigkeit von Rohstoffen mit der von hochwertiger 
Technologie einzutauschen. Dass dabei die Deutschen derzeit die Nase 
in vielen Feldern vorne haben, verstärkt zusätzlich die Neigung, 
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Freundschaftsdienste zu verweigern.
Vor allem aber sieht sich Amerika mit dem Problem konfrontiert, dass 
es bei seinem CO2-Ausstoß eine ganz einsame Spitzenstellung einnimmt.
Wenn sich das Land aber in ein internationales Regelwerk einbinden 
lässt, kommt es in absehbarer Zeit zu einer Debatte, die nicht nur 
Bush fürchten muss. Denn die einzig weltweit halbwegs vermittelbare 
Messgröße für den Beitrag gegen den Klimawandel wird irgendwann der 
Pro-Kopf-Ausstoß an schädlichen Gasen sein. Es kann ja 
vernünftigerweise niemandem auf Dauer erklärt werden, dass einem Teil
der Weltbevölkerung ein größeres Recht auf Verschmutzung als dem 
anderen zusteht. Mit solch einer Debatte aber steht dann auch ein 
radikaler, tief greifender Umbau des amerikanischen Lebensstils auf 
der Tagesordnung. Derartige Revolutionen sind Bushs Sache allemal 
nicht. Aber auch sein Nachfolger, auch die neue Kongressmehrheit 
werden noch schwer zu kämpfen haben, die Gewohnheiten der 
Vergangenheit zur Disposition zu stellen. Selbst wenn morgen auf 
einen Schlag eine 60-prozentige Reduzierung der US-Treibgase gelingen
würde, wäre das Land - dann zusammen mit der Bundesrepublik übrigens 
- noch immer einer der Spitzenreiter.
Auf den ersten Blick können die USA tatsächlich zunächst nur 
verlieren beim globalen Klimaschutz. Denn sie haben die größte Last 
zu tragen.
Selbst wenn Bush wollte, wäre der Mann angesichts seiner 
Unpopularität und Unglaubwürdigkeit im eigenen Land dabei keine 
wirkliche Hilfe. Er könnte im Gegenteil einer guten Sache einen 
schlechten Dienst erweisen, wollte er jetzt doch noch ernsthaft 
mitmachen. Angela Merkel braucht für das, was sie vernünftig findet, 
ganz andere Mitstreiter. Ihre Reaktion auf Bush zeigt, dass sie dies 
auch weiß. Nicht sie - der Mann im Weißen Haus steht mit dem Rücken 
zur Wand.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 01.06.2007 – 20:18

    Lausitzer Rundschau: Präsident Bush startet Klima-Initiative Ablenkungsmanöver

    Cottbus (ots) - George Bush hat kurz vor dem G8-Gipfel eine "Langzeitstrategie" gegen den Klimawandel aus dem Hut gezaubert. Sie soll bis Ende 2008 laufen, so lange wie seine Amtszeit. Der Vorschlag ist nicht mehr und nicht weniger als der Versuch, sich noch einmal über Heiligendamm und die im Winter anstehenden UN-Verhandlungen in Bali hinwegzuretten, um den ...

  • 01.06.2007 – 20:17

    Lausitzer Rundschau: Der 40. Jahrestag des 2. Juni 1967 Die Schatten des Vergessens

    Cottbus (ots) - Der 2. Juni 1967 ist zumal in den neuen Bundesländern ein Datum, mit dem die Allerwenigsten ein bedeutsames Ereignis verbinden. Und doch hat dieser Tag, an dem in Berlin-West der Student Benno Ohnesorg starb, die Geschichte der Bundesrepublik und auch des vereinigten Deutschlands sehr nachhaltig beeinflusst. Zum ersten Mal war der bis dahin ...

  • 30.05.2007 – 20:57

    Lausitzer Rundschau: Energie Cottbus und Lausitzer Füchse ohne Finanzprobleme Lehren gezogen

    Cottbus (ots) - Energie Cottbus ist seit Dienstag schuldenfrei. Vor allem dank der üppigen Fernsehgelder in der 1. Fußball-Bundesliga konnte der Verein den 2005 noch bestehenden Schuldenberg von 4,5 Millionen Euro abtragen. Auch die Lausitzer Füchse aus Weißwasser sehen der neuen Saison in der 2. Eishockey-Bundesliga ohne finanzielle Sorgen ...