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Lausitzer Rundschau: Mehrheit der Ostdeutschen will Friedensnobelpreis für Helmut Kohl: Kein Frieden mit der Einheit

Cottbus (ots)

Da mag sich mancher wundern über die große
Sympathie der Ostdeutschen für diesen Helmut Kohl, der blühende 
Landschaften versprach und Massenarbeitslosigkeit hinterließ, als er 
abgewählt wurde. Und noch mehr irritiert, wenn ausgerechnet der 
Pfälzer, dieses westliche Schwergewicht, bei seinen Landsleuten 
jenseits der Elbe auf deutlich weniger Sympathien stößt. Gerade mal 
ein gutes Drittel will ihn dort als Nachfolger von Willy Brandt, des 
anderen Bundeskanzlers, der mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.
Nun braucht man nicht lange spekulieren darüber, warum die 
Umfragewerte so unterschiedlich ausfallen. An der allgemeinen 
politischen Orientierung liegt es nicht. Christdemokraten sind ja in 
allen ostdeutschen Landesregierungen vertreten, sieht man von der 
besonderen politischen Einheit Berlin ab. Aber das ist im Süden der 
Republik sowieso und auch im Norden und Westen nicht viel anders.
Nein, es liegt ohne Zweifel daran, dass Kohl als Kanzler der Einheit 
gilt und dass der Blick auf diese Vereinigung sich scharf 
unterscheidet in den beiden zuvor getrennten Hälften des Landes. 
Kohls schlechtes Abschneiden ist die skeptische, distanzierte Sicht 
vieler Westdeutscher auf den Osten. Sie reiht sich ein in die 
zunehmende Kritik am Solidarpakt, die Ausdruck ist des um sich 
greifenden westdeutschen Neids auf angebliche Extrawürste für 
Ostdeutschland.
Insofern sollte der Altkanzler tatsächlich den Preis bekommen. Das 
würde dem innerdeutschen Frieden nutzen, weil dann der 
Einheitskanzler natürlich wieder ein gesamtdeutscher werden würde. Ob
und inwieweit solche Friedensbemühungen für den Rest des Globus von 
Bedeutung sind, bleibt natürlich weiter eine offene Frage.

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