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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Holocaust-Mahnmal in Berlin offiziell eingeweiht
Das Denkmal

Cottbus (ots)

Das abgrundtiefe, schwarze Loch der deutschen
Geschichte, der Millionenmord an Europas Juden, bleibt auch
Jahrzehnte später unbegreiflich. Sich ihm anzunähern, erfordert viel
Mut und birgt manche Gefahr. Aber diese Annäherung an das
Ungeheuerliche ist von der Nachkriegsgeneration als die
Herausforderung schlechthin verstanden worden. Ausdruck davon ist das
gestern eröffnete Denkmal in Berlin. Es ist Ergebnis einer fast schon
sturen Beharrlichkeit. Sicher – so, wie es jetzt ist, ist es da, wo
es ist, am rechten Ort. Eine schreiende Steinwüste, gewachsen aus der
stummen Öde des einstigen Mauerstreifens, genau in der Mitte der
einstigen Reichshauptstadt. Es ist ein Denkmal für die Ermordeten
dort, wo einst die Schreibtische der Täter standen. Dafür hat die
Generation der Nachkriegskinder ihren Mut organisiert und einiges
riskiert. Ob sie damit Erfolg hat, wird aber erst die Zukunft zeigen.
Denn dieses Denkmal wird ein Spiegelbild sein für unser Land. Es ist
ein schwieriges, ein schweres Erbe für kommende Generationen. Die
Denkmal-Bauer haben die Last der Geschichte weitergereicht, verbunden
mit der Zuversicht, dass nie wieder Öde einkehren mag dort neben dem
Brandenburger Tor. Sie setzen darauf, dass etwas lebendig werden wird
an diesem Ort, der an den millionenfachen Tod erinnert. Aber
selbstverständlich ist dies keinesfalls. So wie der Völkermord sich
einfachen Deutungen entzieht, so bleibt das weitere Schicksal dieses
Ortes zunächst im Dunkeln. Dieses Denkmal wird weiter des Mutes
bedürfen und es wird weiter Gefahren bergen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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