Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Zu Simonis/Debakel/Kiel: Schrift an der Wand

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Simonis/Debakel/Kiel:
Egal, wie man den Unbekannten mit der Zorro-Maske nennt: Ob
Deserteur, Verräter, Abtrünniger oder Königinnen-Mörder – in Kiel
jedenfalls hat ein Abgeordneter (oder war es eine Frau?) aus den
Reihen von Rot-Grün für mächtige politische Wetterturbulenzen
gesorgt. Wie ein Platzregen prasselten die Auswirkungen auf Schröders
Arbeitsmarkt-Gipfel im Berliner Kanzleramt nieder, vermasselten dem
Kanzler gehörig die gut geplante Medien-Schau. Das keiner der zwei
tolerierungs-willigen SSW-Abgeordneten Heide Simonis die Stimme
verweigerte, darf unterstellt werden. Für Rot-Grün in Berlin ist das
Debakel von Kiel die blanke Katastrophe. Ein böses Omen an der Wand,
mit psychologisch womöglich gravierenden Folgen für die Landtagswahl
in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai. Und damit für das politische
Überleben der rot-grünen Koalition auch in Berlin ein Anfang vom
Ende? In jedem Fall eine Schrift an der Wand, die düster dräut, dass
es für Kanzler Schröder mit jeder Woche nur noch enger wird. So oder
so geht das Abstimmungs- Debakel im Land zwischen den Meeren in die
Geschichtsbücher ein. Simonis, von manchen ob ihrer penetranten
Beharrlichkeit, es unbedingt noch einmal wissen zu wollen, als
Pattex-Heide verspottet, hat sich politisch in Teilen selber
ausmanövriert. Sie hatte schon vor der Wahl, stärker aber noch danach
zu offensichtlich erkennen lassen, worum es ihr vor allen Dingen
geht: Ums Klammern am Ministerpräsidentenposten und vor allem auch um
ein wichtiges Überlebenssignal aus der Provinz für Kanzler Schröder
in Berlin – und dann irgendwo auch noch um das Land
Schleswig-Holstein mit seinen unendlich vielen ungelösten Problemen.
Und was wird dann aus mir?, hatte sie in einer TV-Sendung auf die
Frage nach der prickelnden Sinnhaftigkeit einer großen Koalition in
Kiel spitz, aber ernst gemeint geantwortet. Seit gestern kennen wir
zumindest diese Antwort: Wohl bald eine jammervolle Frau in der
politischen Wüste. Der Wählerwille, der Rot- Grün in
Schleswig-Holstein im Februar knapp, aber eindeutig abgewählt hat,
feierte gestern jedenfalls fröhliche Urstände.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 17.03.2005 – 20:04

    Lausitzer Rundschau: Zu Job-Gipfel: Kein gutes Omen

    Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Job-Gipfel: Wer sich von den überstrapazierten Erwartungen an den Job-Gipfel blenden ließ, der musste tatsächlich den Eindruck gewinnen, hier entscheide sich das Schicksal der Nation. Natürlich ist das Unsinn. Weder eine Regierungserklärung noch ein Plausch mit den Oppositionsspitzen können die Probleme auf dem Arbeitsmarkt lösen. Klar, dass sich Merkel ...

  • 16.03.2005 – 19:38

    Lausitzer Rundschau: Zu Kroatien/Beitrittsverhandlungen: Weg führt über Den Haag

    Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Kroatien/Beitrittsverhandlungen: Die EU wird mit Kroatien heute keine Beitrittsverhandlungen beginnen. Überraschen kann das Zagreb nicht, hatte Brüssel dies doch lange genug angekündigt – wenn und weil das Balkan-Land nicht vollständig mit dem Den Haager Kriegsverbrechertribunal zusammenarbeitet. Und ...

  • 16.03.2005 – 19:37

    Lausitzer Rundschau: Zu Rundfunkgebühren/Erhöhung: Was machen die damit?

    Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Rundfunkgebühr/Erhöhung: Nun ist es definitiv. Die Rundfunkgebühren, die auch Fernsehgebühren sind, steigen ab 1. April um 88 Cent. Als letztes Bundesland hat Baden-Württemberg gestern seine Zustimmung erteilt. 17,03 Euro sind also jetzt zu berappen – bis 2008. Dann wird wieder neu gestritten, versucht, ...