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Lausitzer Rundschau: Das Schweigen der Lämmer Zu Schäubles Mahnungen in der Finanzkrise

Cottbus (ots)

Die Nachrichten aus der Finanzwirtschaft
unterscheiden sich in diesen Tagen sehr deutlich von den 
Untergangsmeldungen des vergangenen Jahres. Fast überall werden 
wieder gute, manchmal sogar satte Gewinne vermeldet. Aber so mancher 
kritische Beobachter hält solche Meldungen für mindestens genauso 
alarmierend wie die Hilferufe des Jahres2008. Dass 
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) jetzt seinerseits mit 
sorgenvollen Anmerkungen auf die Lage aufmerksam macht, passt zu 
diesen Mahnungen vor einer Neuauflage der Krise.
Tatsächlich spricht einiges dafür, dass die Turbulenzen der 
vergangenen Monate nicht etwa zu größerer Vorsicht, sondern im 
Gegenteil zu einer noch schrankenloseren Gier geführt haben. Die 
Bankenwelt weiß spätestens seit der Lehmann-Pleite, dass sie die 
Gesellschaft in einem erpresserischen Würgegriff hält. Ohne die 
milliardenschweren staatlichen Rettungsprogramme beispielsweise für 
den US-amerikanischen Versicherungsriesen AIG oder in Deutschland für
die HRE wäre der Neustart in die Gewinnzone nicht möglich gewesen. 
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann&Co. können darauf 
vertrauen, dass auch in Zukunft der Steuerzahler die Risiken 
absichert, die jetzt wieder eingegangen werden. So erleben Teile des 
amerikanischen Immobilienmarktes erneut einen spekulativen Höhenflug,
so haben sich die Rohstoffpreise auch wieder von der wirtschaftlichen
Entwicklung und der realen Nachfrage abgekoppelt. Und die Aktienkurse
sind in ihrem Aufwärtstrend ebenfalls nicht durch die Entwicklung der
Unternehmen erklärlich. Sicher ist dabei nur eines: Mit den Kursen 
und den Preisen steigen die Einkünfte der Finanzmanager wieder.
Dass die von Lobby-Vertretern eingeschnürte Politik zu wenig 
gegensteuert, wurde vielfach beklagt und ist tatsächlich skandalös. 
Was aber auch auffällt, ist das Schweigen all der Interessenvertreter
von Wirtschaftszweigen, die gar nicht beteiligt sind an der 
Wiedergeburt des schnellen Geldes, sondern im Gegenteil hart darum 
kämpfen, die der Finanzkrise folgende Rezession zu überleben. Sie 
schweigen wie die Lämmer vor der Schlachtbank. Aber insbesondere die 
mittelständische gewerbliche Wirtschaft, die jetzt schon leidet, 
trägt die Risiken des nächsten Absturzes. Da ist Solidarität mit 
Finanz-Haien fehl am Platz. Seite4

Pressekontakt:

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Fax: 0355/481275
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