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Lausitzer Rundschau: Macht ohne Substanz Commerzbank speckt ab und strebt wieder Gewinn an

Cottbus (ots)

Die Commerzbank schrumpft, freiwillig und
gezwungenermaßen. Sie stößt verlustreiches Geschäft ab, das die 
Dresdner Bank mitgebracht hat. Sie konzentriert sich auf private und 
Firmenkunden vor allem in Deutschland, sie vermittelt fast den 
Eindruck, künftig als Sparkasse auftreten zu wollen, natürlich mit 
Gewinninteressen. Aber alles, was der Vorstandsvorsitzende Martin 
Blessing an optimistischen Zukunftsäußerungen am Freitag von sich 
gab, stand unter einem Vorbehalt: Ob die Gewinne wieder kommen, ob 
die Kapitalbasis ausreicht, immer hieß es: Ja, aber. Die Bedingung 
lautete, dass die Krise nicht eine noch schlimmere Wendung nehme.
Die amerikanische Regierung wollte es genauer wissen und hat die 
Banken angehalten, sich einem Stresstest zu unterziehen. Er sollte 
aufzeigen, was mit den Bankbilanzen passiert, falls in Amerika die 
Wirtschaft weiter schrumpft, mehr Kredite ausfallen als bisher 
gedacht, mehr Menschen arbeitslos, mehr Unternehmen zahlungsunfähig 
werden. Das Ergebnis: Zehn der 19.größten amerikanischen Banken haben
den Test nicht bestanden. Die betroffenen Häuser, darunter auch die 
Bank of America, müssen sich deshalb in den nächsten Wochen insgesamt
75.Milliarden Dollar frisches Kapital beschaffen. Es gehört zu den 
Eigenarten der Börse, dass sie mit noch schlimmeren Ergebnissen 
gerechnet hatte. Die "nur" 75.Milliarden lösten deshalb Freude aus.
Dabei ist doch bekannt, dass bei den Banken das Kapital in den Köpfen
und im Charakter der Manager steckt. Der Würzburger Betriebswirt und 
"Hauptversammlungsschreck" Ekkehard Wenger hält deshalb gar 
Bankaktien für eine schlechte, weil nicht kalkulierbare Anlage: Wenn 
die Köpfe gehen oder versagen, sei das Kapital weg, lautet seine 
Argumentation.
Da ist was dran: Banken haben Macht. Was sie nicht finanzieren, wird 
nicht produziert. Aber finanzielle Substanz haben sie nur wenig. Und 
wenn rekapitalisierte Banken schlecht geführt werden, dann hilft das 
viele schöne neue Geld - nichts.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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