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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Keine Einigung zu Spätabtreibungen Eine vertane Chance

Cottbus (ots)

Das Thema eignet sich ganz wunderbar, um
politische Klischees bestätigt zu sehen. Die konservativen 
Christsozialen fordern eine Beratungspflicht bei Spätabtreibungen, 
die moderne SPD will zwar auch Beratung, aber ohne Pflicht, die 
Grünen sehen die Rechte der Frauen in Gefahr, und alle profilieren 
sich in monatelangen Debatten. Aber was genau ist das Problem?
Jedes Jahr kommt es in Deutschland einige Hundert Mal zu folgender 
Situation: Eine werdende Mutter sitzt in irgendeiner Klinik für 
Pränataldiagnostik oder Risikoschwangerschaften. Vor ihr ein Arzt, 
der sie mit der Tatsache konfrontieren muss, dass ihr Baby 
schwerstbehindert oder nicht lebensfähig ist. In der besten aller 
möglichen Welten hat dieser Arzt nun sehr viel Zeit, eine fundierte 
psychologische Ausbildung und die nötige Sachkenntnis, um der Frau zu
erläutern, welche Wege ihr offen stehen. Die Spätabtreibung? Das 
Leben mit einem behinderten Kind? Ein Kind auszutragen, das außerhalb
des Körpers der Mutter nicht lebensfähig ist und bei oder nach der 
Geburt auf natürlichem Weg sterben wird. Wie gesagt, in einer idealen
Welt kann ein wunderbarer Arzt einer Frau helfen, diese 
Entscheidungen zu treffen. Im Alltag von Kliniken und Arztpraxen aber
hat der Mediziner ein volles Wartezimmer - und er hat Angst vor der 
weinenden Frau vor ihm.
Alles, was die Unionspolitiker jetzt wollten, waren drei Tage Zeit. 
Zeit, in der die werdende Mutter kompetent beraten werden muss und in
der auch der Arzt in Ruhe nach einer Lösung suchen kann. Drei Tage 
Zeit, in der über nichts weniger entschieden werden muss als über 
Leben und Tod eines Kindes.
Es ist absurd, wie wenig Politik in der Lage scheint, hier jenseits 
der Parteigrenzen eine einfache und vernünftige Lösung durchzusetzen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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