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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Embryonen aus Mensch und Tier Gefährliche Experimente

Cottbus (ots)

Die Nachricht von einem Embryo, der halb Mensch,
halb Kuh drei Tage wuchs und höchstens noch elf weitere hätte größer 
werden dürfen, ist nicht nur für sensible Gemüter eine grauenhafte 
Vorstellung. Dass die an dem Experiment beteiligten Wissenschaftler 
das ganz anders sehen und durchaus stolz sind auf ihre Kreation muss 
nicht weiter verwundern. Es beweist nur erneut, dass der Tunnelblick 
des Spezialisten ausschließlich das sieht, was er sehen will.
Die Produktion der seltsamen, kurzlebigen Geschöpfe, die in England 
mit behördlicher Genehmigung entstanden, dient vor allem dem Zweck, 
den offenbar unstillbaren Hunger von Forschern an möglichst beliebig 
manipulierbaren Zellkulturen zu stillen. Nicht die sowieso derzeit 
gar nicht vorstellbare Schaffung von Monsterwesen ist also das Ziel, 
sondern die Bereitstellung von Bio-Material für immer neue, dann 
möglicherweise durchaus auch wirtschaftlich verwertbare Erkenntnisse.
Großbritannien zeichnet sich seit einiger Zeit durch eine gewisse 
Skrupellosigkeit beim Umgang mit den sich dabei aufdrängenden 
ethischen Fragen aus. In der Bundesrepublik wäre eine Genehmigung für
solche Experimente derzeit nur schwer denkbar. Aber das Vereinte 
Königreich, in der technologischen Innovationsfähigkeit ja eher eine 
Bananenrepublik, will wenigstens noch in der modernen Biotechnologie 
ein Wörtchen mitreden.
Dabei sind jenseits der moralischen Fragen, die sich aus solchem 
Gebrauch der Keimzellen menschlichen Lebens ergeben, auch 
wissenschaftlich viel zu viele Fragen offen, als dass sich unsere 
Gesellschaft auf derartige Profilierungsversuche von Professoren 
einlassen sollte. Die jüngere Geschichte ist voller Beispiele für die
falschen Prophezeiungen von der Beherrschbarkeit technologischer 
Innovationen.
Andererseits sind die Meldungen von jenseits des Ärmelkanals auch 
kein Grund zur gesteigerten Panik. Wirkliche wissenschaftliche 
Durchbrüche und damit auch anwendbare Ergebnisse sind heute nicht 
mehr denkbar als Arbeitsergebnisse einzelner Forscherteams. Der 
Fortschritt mit all seinen fragwürdigen Erscheinungen kommt in 
weltweiter Vernetzung. Und damit steigt auch die Chance, dass die 
menschliche Vernunft die Oberhand behält.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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