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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD lehnt Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz ab

Berlin (ots)

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) lehnt die
heute vom Kabinett verabschiedete Gesundheitsreform trotz einiger
positiver struktureller Ansätze insgesamt als "verfehlt und für
Patienten und Versicherte unzumutbar" ab. Die Reform sei ein
"Streichorgie ohne gleichen", belaste einseitig die Kranken, führe
zur Entsolidarisierung und läute gleichzeitig das Ende der
paritätischen Finanzierung ein, kritisierte SoVD-Präsident Peter
Vetter. Wenn die Bundesregierung hier keine grundlegenden Korrekturen
vorsehe, müsse der Bundesrat diese unsolidarische Politik stoppen.
"Lieber keine Reform als diese", verlangte Vetter. Maßnahmen wie die
Einführung einer Praxisgebühr oder höhere Zuzahlungen bei Arznei- und
Verbandmitteln bedeuteten für die Versicherten und Patienten tiefe
Einschnitte, erläuterte der SoVD-Präsident: "Wieder einmal werden nur
Kosten verlagert und die kranken, chronisch kranken, behinderten und
älteren Menschen müssen für das Versagen der Politik bezahlen. Wir
werden das nicht hinnehmen und fordern die Bundesregierung auf, den
Gesetzentwurf grundlegend zu überarbeiten."
Scharf kritisierte Vetter auch die Absicht, von den Versicherten
künftig 53 % des Beitrags zur Gesetzlichen Krankenversicherung durch
Ausgrenzung des Krankengeldes zu verlangen. "Hierbei geht es nur
darum, die Arbeitgeber einseitig zu Lasten der Kranken zu entlasten.
Ausgerechnet eine rot-grüne Bundesregierung leitet den Ausstieg aus
der paritätischen Finanzierung der solidarischen Krankenversicherung
ein und öffnet damit Tür und Tor für weitere
Entsolidarisierungsmaßnahmen in anderen Sozialversicherungszweigen."
Zweifellos beinhalte der Entwurf zum
Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz auch gute Ansätze, meinte
Vetter. So bewerte der SoVD die Erstattung der versicherungsfremden
Leistungen aus Steuermitteln äußerst positiv, befürchtet jedoch, dass
das Vorhaben weitgehend am Votum des Bundesfinanzministers scheitern
werde.
Der SoVD befürwortet im Grundsatz ein Hausarztmodell. Erste
Voraussetzung hierfür wäre allerdings eine ausreichende
Qualifizierung der Ärzte und die Schaffung eines integrierten
Versorgungsnetzes. "Solange die einzelnen Hausärzte nicht umfassend -
und zwar auch im psychosozialen Bereich - qualifiziert sind, um eine
Funktion als Lotse wahrzunehmen, wird das vorgesehene Hausarztmodell
scheitern und die medizinische Versorgung der Patientinnen und
Patienten, insbesondere der chronisch kranken und behinderten
Menschen gefährden", betonte Vetter. Man benötige neben der stärkeren
Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung eine umfassende
berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit. Ärzte, Psychotherapeuten,
Pflegekräften und Sozialarbeiter müssten Hand in Hand arbeiten und
gemeinsame Ansprechpartner der Patientinnen und Patienten werden. Nur
dann könne ein Hausarztmodell funktionieren." Deshalb spricht sich
der SoVD zunächst für Modellprojekte zur Erprobung und mit
Entschiedenheit gegen Praxisgebühren aus.
V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff

Pressekontakt:

SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Kurfürstenstr. 131
10785 Berlin

Tel.: 030/26 39 10 40/41
Fax: 030/26 39 10 55
E-Mail: hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de
Internet: www.sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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