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Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Kupfer, Lithium und Seltenen Erden verlangt nach widerstandsfähigen Wertschöpfungsketten

Frankfurt am Main (ots)

Studie von IW Consult und Fraunhofer ISI im Auftrag von KfW Research zeigt:

· Rd. 30 % der Wertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland beruhen auf der Herstellung kupferhaltiger Waren.

· Fast 1/3 der Importe Deutschlands von lithiumhaltigen Waren wird als risikobehaftet eingestuft.

· Technischer Fortschritt und gute Rahmenbedingungen für private Investitionen zahlen als Querschnittsmaßnahmen auf eine zukunftsfeste Rohstoffversorgung ein.

Die Versorgung Deutschlands mit mineralischen Rohstoffen bedarf sowohl mit Blick auf Zukunftstechnologien als auch auch auf traditionelle Wirtschaftszweige einer zukunftsfesten Aufstellung. Gerade in wichtigen Wirtschaftszweigen bestehen teilweise erhebliche Abhängigkeiten von einzelnen als kritisch eingestuften Rohstoffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von KfW Research, beauftragte und von IW Consult & Fraunhofer ISI durchgeführte Studie. Die Studie widmet sich der Rohstoffabhängigkeit von Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland und legt dabei das Augenmerk auf drei mineralische Rohstoffe mit jeweils zentraler Relevanz für digitale und Klimaschutztechnologien - Kupfer, Lithium, und der Gruppe der Seltenen Erden. Auch die Risiken für den Import von Rohstoffen und rohstoffhaltigen Gütern werden analysiert. Dabei kommt die Studie zu folgenden zentralen Ergebnissen:

· Für Deutschland insgesamt hängt 30 % der Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes an der Erzeugung kupferhaltiger Waren, 10 % beruhen auf der Herstellung lithiumhaltiger Güter und 22 % entstehen bei der Produktion von Waren, die Seltene Erden enthalten. Als stark rohstoffabhängig erweisen sich die Wirtschaftszweige Kraftwagen und Kraftwagenteile und die Branchen elektrische Ausrüstungen sowie elektronische und optische Erzeugnisse.

· Fast ein Drittel der lithiumhaltigen Importe Deutschlands sowie 19 % bei Kupfer und Seltenen Erden gelten als risikobehaftet. Entlang der Wertschöpfungskette stellen sich jeweils unterschiedliche Werte der Gefährdung für Rohstoffe, Vorleistungen oder Endprodukte dar.

· Hervorzuheben ist das Risiko auf den frühen Verarbeitungsstufen aus global konzentrierter Produktion oder Raffinade. Dabei liegt der Anteil Chinas bei der Weiterverarbeitung von Kupfer bei knapp 40 %. Bei Lithium und Seltenen Erden haben die größten drei Anbieter einen Marktanteil von über 80 %. Trotz hinreichend diversifizierter Kupferproduktion fallen bei den Importen der Rohstoffe einzelne Zulieferer für Deutschland höher ins Gewicht, z.B. Russland bei Kupfermetallen. Lithiumkarbonat bezieht Deutschland zu 72 % direkt aus Chile. Bei den Importen Seltener Erden besteht aktuell und wohl auch auf absehbare Zeit eine hohe Abhängigkeit von China, z.B. 84 % der Seltenerdmetalle.

Gerade vor dem Hintergrund politischer und Klimarisiken ist die Widerstandsfähigkeit von Rohstofflieferketten über die ersten Verarbeitungsstufen hinaus zu bedenken. "Rohstoffsicherheit erfordert die Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette vom Abbau bis zum importierten Vorprodukt. Eine resiliente Rohstoffversorgung verursacht jetzt erst einmal Kosten, letztendlich ist sie aber Voraussetzung, um die grüne und digitale Transformation zu gestalten", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Die Unterstützung des technischen Fortschritts, z.B. für einen effizienteren Einsatz oder die Substitution von Rohstoffen auch durch die Entwicklung von alternativen Verfahren ist dabei eine zentrale Querschnittsmaßnahme, die bei allen Rohstoffen relevant ist." Die Studie bietet einen Blickwinkel auf die gesamte rohstoffhaltige Wertschöpfung in Deutschland und somit die Möglichkeit, die Reaktionsfähigkeit in Bezug auf potenzielle kurzfristige Angebotsschocks in der Versorgung mit Kupfer, Lithium oder Seltenen Erden zu schärfen sowie langfristigen Angebotsengpässen durch den prognostizierten Mehrbedarf im Zuge der dualen Transformation vorzubeugen.

Die Studie von IW Consult & Fraunhofer ISI im Auftrag der KfW finden Sie hier: www.kfw.de/studien

Den Fokus Volkswirtschaft von KfW Research zur Studie finden Sie hier.

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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