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UNICEF: „Kinder in Gaza erleben einen schrecklichen Albtraum“

UNICEF: „Kinder in Gaza erleben einen schrecklichen Albtraum“

Statement von Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, zur Verschärfung der Gewalt in Rafah und im Norden des Gazastreifens

Amman/Köln, den 14. Mai 2024 // „Seit 218 Tagen erleben die Kinder in Gaza einen schrecklichen Albtraum. Die eskalierende Gewalt in Rafah und dem gesamten Gazastreifen verschärft die Not Hunderttausender Mädchen und Jungen.

Vergangene Woche begann die seit längerer Zeit befürchtete Militäroperation in Rafah. Mehr als 448.000 Menschen sind bereits in unsichere Gebiete wie Al-Mawasi und Deir al Balah geflohen. Gleichzeitig haben sich die schweren Bombardierungen und die Bodenoffensive auf den nördlichen Gazastreifen ausgeweitet und in Gebieten wie dem Flüchtlingslager Dschabalia und in Beit Lahia eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mindestens 64.000 Menschen mussten aus ihren zerstörten Häusern fliehen.

Die Zivilbevölkerung, die bereits erschöpft, mangelernährt und von traumatischen Erlebnissen gezeichnet ist, sieht sich nun zunehmend mit Tod, Verletzungen und Vertreibungen in den Trümmern ihrer Gemeinden konfrontiert. Die humanitäre Hilfe, die die einzige Lebensader für die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens darstellt, ist bedroht.

Seit Beginn der jüngsten Eskalation wird es für UNICEF immer schwieriger, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu liefern. Der Treibstoffmangel bleibt eine enorme Herausforderung.

Wichtige Krankenhäuser innerhalb der Evakuierungszonen im Norden Gazas, darunter die Krankenhäuser Kamal Adwan und Al Awda sowie das indonesische Krankenhaus, befinden sich im Kreuzfeuer. Dies schränkt die Lieferungen wichtiger medizinischer Hilfsgüter stark ein und bringt zahlreiche Menschen in Gefahr. Die von einer Hungersnot bedrohten Menschen sind von jeglicher Hilfe abgeschnitten.

Darüber hinaus bin ich sehr besorgt über die Wasserinfrastruktur und den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen im gesamten Gazastreifen. Im Norden wurden lebenswichtige Brunnen stark beschädigt. In Rafah sind mindestens acht Anlagen ausgefallen. Rund 300.000 Menschen sind davon betroffen, darunter viele Kinder. Sie werden voraussichtlich auf schmutziges Wasser zurückgreifen und erkranken. Wenn es kein Wasser gibt, leiden Kinder am stärksten.

Die Grenzübergänge müssen umgehend geöffnet werden und humanitäre Teams müssen die Möglichkeit erhalten, sich sicher zu bewegen und die lebensrettende Hilfe zu leisten, auf die alle Kinder in Gaza angewiesen sind. Geschieht dies nicht, wird dies zu einer Tragödie führen, die noch größer ist als alles, was wir bislang erlebt haben. Dies gilt es zu vermeiden.

Nach mehr als sieben Monaten Konflikt, Zehntausenden von Toten und unzähligen Appellen für einen Waffenstillstand hält die Gewalt an. Es ist wichtig, dass die Waffen schweigen und die Rechte der Kinder respektiert werden. Die Kinder im Gazastreifen, die unvorstellbares Grauen erleiden mussten, verdienen einen sofortigen Waffenstillstand und eine Chance auf eine friedliche Zukunft.“

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Sprecherin, 0221/93650-315 oder 01590 413 9723,  presse@unicef.de

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