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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Verwaltungsausgaben der Kassen erreichen Höchststand / Richter-Reichhelm: "Die Krankenkassen treiben die Beitragssätze in die Höhe"

Berlin (ots)

"Es ist höchste Zeit, dass die Krankenkassen ihre
Verwaltungskosten in den Griff bekommen." Das hat der Erste
Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. Manfred
Richter-Reichhelm heute in Berlin gesagt. Der Hintergrund: Das
Bundesgesundheitsministerium hat bestätigt, dass die
Verwaltungskosten der Kassen in diesem Jahr voraussichtlich einen
neuen Höchststand erreichen werden. Schon 2001 waren diese Ausgaben
auf die Rekordmarke von 7,6 Milliarden Euro gestiegen.
Richter-Reichhelm begrüßte das Vorhaben der Bundesregierung, die
steigenden Verwaltungsausgaben der Krankenkassen im nächsten Jahr
gesetzlich zu begrenzen. Die Maßnahme soll Bestandteil eines
Vorschaltgesetzes zu einer Reform im Gesundheitswesen sein. Wie
rigide die Begrenzung der Kassen-Verwaltungskosten ausfallen wird,
war aus dem BMG bislang nicht zu erfahren.
Laut den Anfang September vom BMG veröffentlichten vorläufigen
Einnahmen- und Ausgabenzahlen der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) im Jahr 2002 geben die Krankenkassen zurzeit knapp vier
Milliarden Euro oder 5,16 Prozent des jährlichen GKV-Gesamthaushalts
für ihre Verwaltung aus. Die Zahlen wurden auf der Basis der Daten
für das erste Halbjahr 2002 errechnet. "Die Verwaltungskosten der
Kassen pro Mitglied sind im ersten Halbjahr 2002 mit vier Prozent um
ein Drittel stärker gestiegen als die Leistungsausgaben pro
Versichertem. Die Ausgaben für ambulante ärztliche Behandlung ohne
Medikamente und Hilfsmittel stiegen um moderate 2,3 Prozent und damit
fast nur halb so stark wie die Verwaltungskosten. Die Krankenkassen
könnten sich also finanziell zu einem guten Teil selbst entlasten",
brachte Richter-Reichhelm die Kritik der Vertragsärzte an den Kassen
auf den Punkt.
Bereits vergangenen Freitag hatte die KBV kritisiert, dass die
gesetzlichen Krankenkassen derzeit nicht über die im Sozialgesetzbuch
vorgeschriebene Mindestrücklage in Höhe von einem Viertel einer
Monatsausgabe verfügen. Das wären etwa drei Milliarden Euro, so
Richter-Reichhelm. Darüber hinaus sollten die Kassen eine
Betriebsmittelreserve in Höhe einer halben Monatsausgabe besitzen.
Dies entspreche einer Summe von weiteren rund sechs Milliarden Euro,
erläuterte der KBV-Chef. Auf der Grundlage der
Jahresrechnungsergebnisse wiesen die Kassen jedoch zum Stichtag 31.
Dezember 2001 nur Finanzreserven von gerundet einer Milliarde Euro
auf. "Berücksichtigt man das Halbjahresdefizit der GKV von 2,4
Milliarden Euro, dann sind die Kassen mit 1,4 Milliarden Euro
überschuldet, statt das gesetzlich geforderte Guthaben von 9
Milliarden Euro aufzuweisen", sagte Richter-Reichhelm. Die Regierung
ziehe nun die Reißleine, indem sie die Kassen zur Eindämmung ihrer
Verwaltungsausgaben zwinge.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, Tel: 0221 / 4005-213 
Roland Ilzhöfer,  Tel: 030 / 4005-1230 
Gabriele Prissok, Tel: 030 / 4005-1240
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