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Medien-Info: Tarifrunde Versicherungen spitzt sich zu: ver.di ruft zu bundesweiten Streiks am 26. Juni 2025 auf

Tarifrunde Versicherungen spitzt sich zu: ver.di ruft zu bundesweiten Streiks am 26. Juni 2025 auf

Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungen spitzt sich die Auseinandersetzung nach monatelangen Verhandlungen zu: Nachdem auch die dritte Runde Ende Mai ergebnislos blieb, weil die Arbeitgeber erneut ein inakzeptables Angebot vorgelegt hatten, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) jetzt zu bundesweiten Arbeitskampfmaßnahmen auf.

Der zentrale Streiktag mit Veranstaltungen unter anderem in Kiel, Hamburg, Berlin, Hannover, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München findet am 26. Juni 2025 statt. Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind die rund 180.000 Innendienst-Beschäftigen der privaten Versicherungsbranche.

In den vergangenen Wochen hatten bereits an allen großen Versicherungsstandorten Warnstreiks stattgefunden, in einer Reihe von Betrieben davon erstmals überhaupt. „Wir werden den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, weil sich ansonsten nichts bewegt“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler am Freitag.

Die Tarifauseinandersetzung war ins Stocken geraten, weil die Arbeitgeber – vertreten vom Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV) – sich anders als in anderen Branchen bis zuletzt nicht bereit zeigten, die Reallohnverluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Dabei boomt die Versicherungsbranche gegen den Gesamttrend der Wirtschaft weiterhin und lobt sich sogar öffentlich selbst für die hohen Margen, die erzielt werden. „Es ist ein Unding, dass die Beschäftigten, die diese Gewinne erwirtschaften, daran nicht teilhaben sollen“, sagte Gewerkschafterin Grundler.

Das bislang letzte Angebot der Arbeitgeberseite bedeute konkret, dass die Realeinkommen der Beschäftigten selbst im Jahr 2027 immer noch rund vier Prozent unter dem Einkommensniveau von 2020 liegen würden, rechnet Grundler vor. „Das lassen wir nicht mit uns machen. Die Beschäftigten haben deutlich mehr verdient als dauerhafte Reallohnverluste.“

ver.di fordert daher eine Erhöhung der Gehälter und aller Zulagen um jeweils zwölf Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten, zudem die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro sowie eine Tarifvereinbarung zur unbefristeten Übernahme der Auszubildenden. Darüber hinaus will ver.di mit dem Arbeitgeberverband einen neuen Tarifvertrag Transformation verhandeln, der die Interessen der Beschäftigten bei den rasanten Veränderungen innerhalb der Branche durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) wahrt.

V.i.S.d.P.

Jan Thomsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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