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Statistisches Bundesamt

DESTATIS: Pressekonferenz UGR 2001/Effizienz der Umweltnutzung hat zugenommen

Wiesbaden (ots)

Wie der Präsident des Statistischen Bundesamtes,
Johann Hahlen, heute in Frankfurt am Main in der Pressekonferenz zu 
den "Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) 2001" mitteilte, wird 
die natürliche Umwelt in Deutschland im Jahr 2000 durch die 
wirtschaftlichen Aktivitäten, Produktion und Konsum der privaten 
Haushalte, weniger beansprucht als noch zu Beginn der neunziger 
Jahre.
Die aktuellen UGR-Ergebnisse für Deutschland zeigen. - Der
Rohstoffverbrauch ging von 1991 bis 2000 um 1,9 % zurück, - der
Energieverbrauch verminderte sich in diesem Zeitraum um 2,0 %, - die
Entnahme von Wasser aus der Natur verringerte sich zwischen 1991 und
1998 um 11,4 %, - die Abgabe von Kohlendioxid (CO2) ist von 1990 bis
zum Jahr 2000 um 15 % gesunken, - die Emission von Versauerungsgasen
(Schwefeldioxid und Stickoxide) ging zwischen 1991 und 1999 um 65,6 %
zurück, - die Siedlungs- und Verkehrsfläche - die allerdings nicht
mit der versiegelten Fläche gleichzusetzen ist - wurde hingegen
zwischen 1993 und dem Jahr 2000 von 40 305 km2 auf 43 447 km2 (+ 7,8
%) ausgeweitet. Dies entspricht einem durchschnittlichen Zuwachs von
123 ha pro Tag.
Die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) stieg zwischen 1991 
und 2000 preisbereinigt um 15,1 %. Wirtschaftswachstum und 
Naturverbrauch konnten demzufolge mit Ausnahme der Inanspruchnahme 
von Siedlungs- und Verkehrsfläche entkoppelt werden.
Bei der Produktion konnte sowohl beim Wasserverbrauch als auch bei 
der Abgabe von Kohlendioxid an die Umwelt deutlich mehr eingespart 
werden als beim Konsum der privaten Haushalte. So verringerte sich 
der Wassereinsatz in den privaten Haushalten zwischen 1991 und 1998 
um 8,5 %, bei der Produktion lag der Rückgang bei 11,6 %. Die 
Kohlendioxidemissionen der privaten Haushalte (aus dem 
Energieverbrauch für private Gebäudeheizungen, Warmwasser und Kochen 
sowie aus dem Kraftstoffverbrauch privater Fahrzeuge) gingen 
zwischen 1991 und 1999 um 3,9 % zurück, während sich die 
CO2-Emissionen der Produktionsbereiche um 14,5 % verminderten.
Der schonendere Umgang mit der Umwelt ist zu einem großen Teil 
Ergebnis einer effizienteren Nutzung der natürlichen Einsatzfaktoren 
in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. Es gelang z.B., den 
spezifischen Wasserverbrauch, d.h. das Verhältnis zwischen 
Wassereinsatz und produzierter Gütermenge, in nahezu allen 
Wirtschaftsbereichen zu verbessern. Besonders stark verminderte sich 
zwischen 1991 und 1998 der spezifische Wassereinsatz in der 
"Metallerzeugung und -bearbeitung" (- 42,7 %). Im "Papiergewerbe" 
ging der spezifische Wassereinsatz um 34,6 %, im Bereich 
"Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden" um 31,8 % 
und in der "Chemischen Industrie" um 28,4 % zurück.
Das Verhältnis von Kohlendioxidemissionen zu produzierten Gütern 
(spezifische CO2-Emissionen) verminderte sich vor allem bei 
Wirtschaftsbereichen, die zu den "großen" CO2-Emittenten gehören. 
Besonders hohe Rückgänge verzeichneten von 1991 bis 1999 die 
Bereiche "Chemische Industrie" (- 41,0 %), "Papiergewerbe" (- 36,8 
%) und "Energieversorgung" (- 24,2 %). Maßgeblich für den Rückgang 
der spezifischen CO2-Emissionen ist der effizientere Einsatz von 
Energie bei der Produktion der einzelnen Güter. Daneben spielte der 
Strukturwandel der Wirtschaft für den Rückgang der CO2-Emissionen in 
der Produktion eine annähernd genauso große Rolle wie der 
effizientere Energieeinsatz. Zum Beispiel hat der Anteil von 
Dienstleistungen, die in der Regel deutlich weniger energie- bzw. 
CO2-intensiv sind als die Herstellung von Industrieerzeugnissen, an 
der Gesamtproduktion zugenommen.
Der Rückgang der Kohlendioxidemissionen in Deutschland im letzten 
Jahrzehnt ist nicht auf eine Verlagerung emissionsintensiver 
Produktionsaktivitäten in das Ausland zurückzuführen: Im Jahr 1991 
war die bei der Herstellung der exportierten Güter in Deutschland 
angefallene Emissionsmenge um 28 Mill. t höher als die bei der 
Erzeugung der importierten Güter im Ausland. Bis zum Jahr 1999 hat 
sich dieser Saldo auf 39 Mill. t erhöht; der Emissionsüberschuss der 
deutschen Wirtschaft hat sich also etwas vergrößert.
Detailliertere Ergebnisse - auch zu weiteren UGR-Themenfeldern, wie
z.B. Material- und Energieflüsse, Umweltschutzausgaben - enthält der
Bericht "Umweltökonomische Gesamtrechnungen 2001", der im
Internet-Angebot
Weitere Auskünfte erteilt: Dr. Karl Schoer,
Telefon: (0611) 75-2223,
E-Mail:  karl.schoer@destatis.de
Rückfragen bitte an obigen Ansprechpartner oder an:
DESTATIS, Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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