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Statistisches Bundesamt

Verbraucherpreise März 2008: + 3,1% zum März 2007

Wiesbaden (ots)

Sperrfrist: 16.04.2008 08:00
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
   Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der 
Verbraucherpreisindex für Deutschland im März 2008 gegenüber 
März 2007 um 3,1% gestiegen. Damit wurde die Drei-Prozent-Marke 
erneut überschritten wie zuletzt im Dezember 2007 (+ 3,1%). Im Januar
und Februar 2008 hatte die Jahresveränderungsrate jeweils bei + 2,8% 
gelegen. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2008 erhöhte sich der 
Index um 0,5%. Die Schätzung für März 2008 auf Grund der Ergebnisse 
aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt.
Die hohe Teuerungsrate im März 2008 ist weiterhin von deutlich 
gestiegenen Preisen für Energie (Kraftstoffe und Haushaltsenergie) 
geprägt. Der Preisauftrieb für Kraftstoffe gegenüber dem Vorjahr 
betrug 12,3% (darunter Superbenzin: + 9,6% und Dieselkraftstoff: + 
19,5%). Auch die Preise für Haushaltsenergie stiegen binnen 
Jahresfrist deutlich an: Leichtes Heizöl verteuerte sich gegenüber 
dem Vorjahr mit + 40,0% am stärksten, Strom wurde um 7,2% teurer und 
die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme stiegen um 2,3%. 
Lediglich das Preisniveau für Gas war um 1,1% niedriger als im März 
2007. Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energieprodukte, die 
etwa ein Zehntel der Gesamtausgaben der Privaten Haushalte ausmachen,
hätte die Teuerungsrate deutlich niedriger bei 2,3% gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten 
sich im März 2008 gegenüber März 2007 im Schnitt um 8,2% (davon 
Nahrungsmittel: + 8,6% und alkoholfreie Getränke: + 5,6%). Besonders 
deutliche Preiserhöhungen wurden für Molkereiprodukte und Eier (+ 
23,9%) sowie Speisefette und -öle (+ 15,9%) ermittelt. Auch für Obst 
(+ 11,0%) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+ 8,7%) mussten die
Verbraucher mehr ausgeben als vor einem Jahr. Bei den alkoholfreien 
Getränken war im März 2008 die Preisentwicklung für Mineralwasser, 
Säfte und Limonade (+ 7,1%; darunter Fruchtsaft aus Kernobst: + 
23,2%) auffällig (siehe weitere Informationen am Ende dieser 
Pressemitteilung).
Für das Bildungswesen erhöhten sich die Preise im März 2008 
gegenüber dem Vorjahr um 34,8%. Diese Preiserhöhung ist zum 
überwiegenden Teil auf die Einführung der Studiengebühren im April 
2007 in einigen Bundesländern zurückzuführen; dieser Sondereffekt 
wirkt sich letztmalig in diesem Monat auf die jährliche Teuerungsrate
aus. Preiserhöhungen waren auch im Verkehr (+ 4,6%; darunter 
Flugverkehr: + 11,5%) zu verzeichnen. Verbraucherfreundlich blieb im 
Jahresvergleich die Preisentwicklung bei der Nachrichtenübermittlung 
(- 3,2%, darunter Telefon- und Telefaxgeräte: - 19,9%).
Der Preisanstieg von 0,5% gegenüber Februar 2008 ist wesentlich 
auf saisonbedingte Preiserhöhungen zurückzuführen. Insbesondere durch
den frühen Ostertermin sind im März 2008 gegenüber dem Vormonat die 
Preise für Flugverkehr (+ 8,0%), Beherbergungsdienstleistungen 
(+ 1,2%) und Pauschalreisen (+ 0,8%) deutlich gestiegen. Bei den 
saisonabhängigen Waren zogen vor allem die Preise für leichtes Heizöl
(+ 5,8%) und für Bekleidung und Schuhe (+ 1,5%) an.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten 
sich binnen Monatsfrist im Schnitt um 0,5%. Einzelne Brot- und 
Getreideerzeugnisse (+ 0,7%; darunter Nudeln: + 1,9%) sowie Süßwaren 
(darunter Schokolade: + 1,3%) kosteten erneut mehr als im Vormonat. 
Neben den saisonbedingten Preisschwankungen für einige Obst- und 
Gemüsesorten waren im März 2008 gegenüber dem Vormonat auch 
Preisrückgänge bei Speisefetten und -ölen (- 2,2%; darunter Butter: -
5,0%) zu beobachten.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte 
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im März 2008 
gegenüber März 2007 um 3,3% erhöht. Die Schätzung für den HVPI vom 
28. März 2008 wurde damit leicht nach oben korrigiert. Im Vergleich 
zum Vormonat stieg der Index um 0,5%.
Detaillierte Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet 
die Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des 
Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, 
Suchwort "Verbraucherpreisindex" kostenlos erhältlich ist. Eine 
methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Verbraucherpreisindex für Deutschland
Index   Veränderung   Veränderung   
 Gesamtindex/         Gewich-    2005    gegenüber     gegenüber    
 Gütergruppen          tung       =      Vorjahres-     Vormonat    
 --------              in %      100     zeitraum                   
 Jahr/Monat                                        in %
Gesamtindex                                                         
 im März 2008          100,0    106,3      3,1             0,5
Nahrungsmittel und                                                  
 alkoholfreie                                                       
  Getränke              10,4    112,3      8,2             0,5      
Alkoholische Ge-                                                    
 tränke, Tabakwaren      3,9    107,4      1,2           - 0,2      
Bekleidung und Schuhe    4,9    102,3      0,9             1,5      
Wohnung, Wasser,                                                    
 Strom, Gas u.s.w.      30,8    107,4      2,9             0,3      
Einrichtungsgegen-                                                  
 stände, Haushalts-                                                 
  geräte u.ä.            5,6    102,3      1,9             0,3      
Gesundheitspflege        4,0    102,3      1,2           - 0,1      
Verkehr                 13,2    110,5      4,6             1,5      
Nachrichtenüber-                                                    
 mittlung                3,1     92,7    - 3,2           - 0,2      
Freizeit, Unterhal-                                                 
 tung u.ä.              11,6    100,3      0,5             0,4      
Bildungswesen            0,7    139,9     34,8             0,1      
Beherbergungs- und                                                  
 Gaststättendienst-                                                 
  leistungen             4,4    105,5      3,4             0,4      
Andere Waren und                                                    
 Dienstleistungen        7,4    105,6      2,0             0,1
Gesamtindex
2006 JD                         101,6      1,6               -      
2007 JD                         103,9      2,3               -
2007     März                   103,1      2,0             0,2      
         April                  103,6      2,1             0,5      
         Mai                    103,6      2,1             0,0      
         Juni                   103,6      1,9             0,0      
         Juli                   104,2      2,1             0,6      
         August                 104,1      2,2           - 0,1      
         September              104,2      2,7             0,1      
         Oktober                104,5      2,8             0,3      
         November               105,0 r    3,2 r           0,5 r    
         Dezember               105,6 r    3,1 r           0,6
2008     Januar                 105,3      2,8           - 0,3 r    
         Februar                105,8      2,8             0,5      
         März                   106,3      3,1             0,5
JD = Jahresdurchschnitt
r = berichtigte Zahl: Für die Berichtsmonate November und Dezember 
2007 wurden die Indexwerte um 0,1 Punkte nach unten korrigiert.
Zur Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln
Insgesamt haben sich Nahrungsmittel auf der Verbraucherstufe im 
März 2008 gegenüber März 2007 um 8,6% verteuert. Damit haben sich die
Preise für Nahrungsmittel innerhalb dieses einen Jahres ähnlich stark
erhöht wie in den zehn Jahren zuvor (von März 1997 bis März 2007: + 
9,0%). Vor allem Grundnahrungsmittel wie Brot und Milch weisen 
derzeit hohe Teuerungsraten auf und stehen deshalb stark im 
öffentlichen Interesse.
Seit Sommer 2007 spüren die Verbraucher den vermehrten 
Preisauftrieb im Nahrungsmittelsektor. Nach besonders starken 
Preisanstiegen im Herbst 2007 verlangsamt sich seit etwa drei Monaten
die Teuerung bei den meisten Milch- und Getreideerzeugnissen, zum 
Teil ist die Preisentwicklung sogar wieder rückläufig.
Teuerungsraten ausgewählter Nahrungsmittel
Teuerungsrate    Teuerungsrate  
                        Gewicht       März 2008         März 2008   
                          in          gegenüber         gegenüber   
                       Promille       März 2007       Februar 2008  
                                        in %              in %
Roggen- oder
  Mischbrot               1,61           7,1               0,5      
Brötchen                  3,56           8,2               0,4      
Hefegebäck                0,82           8,3               0,4      
Mehl                      0,20          34,2               0,0      
Nudeln                    0,80          26,3               1,9      
Reis                      0,35          10,2               0,7      
Frische Vollmilch         0,93          31,0               0,2      
H-Milch                   1,49          28,2             - 0,2      
Speisequark               1,62          46,6               0,5      
Schnittkäse               2,22          26,8               0,2      
Süße Sahne                0,76          27,2               0,3      
Butter                    1,23          19,8             - 5,0      
Tafel Schokolade          1,33          13,2               1,3
Die unterschiedliche Höhe der Teuerungsraten lässt sich unter 
anderem durch den Rohstoffanteil (Milch, Getreide) am Endprodukt 
erklären: Je höher der Rohstoffanteil eines Produktes ist, umso 
stärker schlägt die Preisentwicklung des verteuerten Rohstoffes auf 
die Verbraucherstufe durch (etwa bei Mehl, Vollmilch).
Auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen begann der Preisauftrieb 
schon einige Monate vor dem Sichtbarwerden im Verbraucherpreisindex. 
Seit Sommer 2006 ist sowohl der Erzeugerpreis landwirtschaftlicher 
Produkte als auch der Importpreis für Getreide um circa 100% 
angestiegen. Etwas verzögert zogen die Milchpreise im Frühling 2007 
nach; diese entwickeln sich auf der Erzeuger- und Importstufe nach 
einem Höchststand im November 2007 rückläufig.
Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer,
Telefon: (0611) 75-4777,
E-Mail:  verbraucherpreisindex@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
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