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Statistisches Bundesamt

Gesetzliche Sozialversicherung mit geringfügigem Überschuss

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, beliefen sich die Ausgaben der gesetzlichen 
Sozialversicherung in Abgrenzung der Finanzstatistik in den ersten 
drei Quartalen 2007 auf 348,6 Milliarden Euro. Sie blieben damit 
knapp
(- 0,2%) unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die kassenmäßigen 
Einnahmen gingen mit 348,7 Milliarden Euro weit stärker zurück (- 
3,1%), vornehmlich bedingt durch die zu Beginn des Jahres 2006 
eingeführte Änderung des Beitragseinzugsverfahrens. Sie führte dazu, 
dass 2006 einmalig ein zusätzlicher Monatsbeitrag zu verbuchen und 
daher eine außerordentliche Erhöhung der Einnahmen zu verzeichnen war
(Basiseffekt).
Aus der Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen errechnet sich 
ein geringer Überschuss in Höhe von 67 Millionen Euro; in den ersten 
neun Monaten 2006 verzeichnete die gesetzliche Sozialversicherung auf
Grund des oben erwähnten Basiseffektes noch einen Überschuss von 10,7
Milliarden Euro. Die gesetzliche Sozialversicherung umfasst die 
gesetzliche Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die 
Alterssicherung für Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit.
Bei den einzelnen Zweigen der gesetzlichen Sozialversicherung 
ergibt sich folgendes Bild:
Für die gesetzliche Krankenversicherung errechnet sich im 
Berichtszeitraum ein Finanzierungsüberschuss von 171 Millionen Euro. 
Dabei stiegen die Ausgaben um 4,3% auf 114,0 Milliarden Euro, unter 
anderem auf Grund der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes und den damit
einhergehenden gestiegenen Aufwendungen für Arznei-, Verband- und 
Hilfsmittel aus Apotheken (+ 6,3% auf 18,9 Milliarden Euro) sowie für
Heil- und Hilfsmittel von anderen Stellen (+ 4,6% auf 6,3 Milliarden 
Euro). Mit 4,5 Milliarden Euro lagen die Krankengeldzahlungen um 4,8%
über dem Vorjahresniveau. Die Einnahmen der gesetzlichen 
Krankenversicherung beliefen sich auf insgesamt 114,3 Milliarden Euro
in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 und übertrafen damit den 
Vorjahreswert um 4,9%. Auf Grund der Erhöhung des durchschnittlichen 
Beitragssatzes von 14,2% auf 14,8% sind die Beitragseinnahmen um 5,4%
auf 110,1 Milliarden Euro deutlich gestiegen.
Mit 28,7 Milliarden Euro waren die Ausgaben der Bundesagentur für 
Arbeit im Berichtszeitraum stark rückläufig (- 17,9%), vor allem 
bedingt durch die Zunahme der Beschäftigtenzahl bei anhaltend guter 
Konjunktur. Sie führte unter anderem zu einer Abnahme der 
Aufwendungen für das Arbeitslosengeld (- 26,4% auf 14,7 Milliarden 
Euro) als Folge der gesunkenen Zahl der Leistungsempfänger. Erheblich
geringer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren die 
Beitragseinnahmen
(- 37,6% auf 24,0 Milliarden Euro). Zurückzuführen ist das 
hauptsächlich auf die oben erwähnte Änderung des 
Beitragseinzugsverfahrens im Jahr 2006 sowie die Absenkung des 
Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung von 6,5% auf 4,2%. 
Insgesamt reduzierten sich die Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit
um 22,7% auf 31,9 Milliarden Euro. Aus der Differenz zwischen 
Ausgaben und Einnahmen ergibt sich für die Bundesagentur für Arbeit 
ein Finanzierungsüberschuss von 3,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,3 
Milliarden Euro).
Die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung betrugen in den 
ersten neun Monaten 2007  175,6 Milliarden Euro (+ 0,6%), im 
vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 174,5 Milliarden Euro. Die 
Einnahmen von 172,9 Milliarden Euro fielen, vornehmlich wegen oben 
erwähntem Basiseffekt, um 3,3% niedriger aus. Daraus ergibt sich ein 
vorläufiges Finanzierungsdefizit von 2,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 
Überschuss von 4,4 Milliarden Euro). Inzwischen ist allerdings 
erkennbar, dass sich die Ausgaben und Einnahmen im Jahresergebnis 
ausgleichen werden.
Die gesetzliche Pflegeversicherung wies im Berichtszeitraum ein 
Finanzierungsdefizit von 526 Millionen Euro aus (Vorjahr: Überschuss 
von 278 Millionen Euro).
Weitere Auskünfte gibt:
Peter Hatzmann,
Telefon: (0611) 75-2731,
E-Mail:  staatliche-haushalte@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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