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Rheinische Post: Kardinal Lehmann warnt Bundestag vor Lockerungen bei der Stammzellforschung -- Distanzierung von CDU-Parteitagsbeschluss

Düsseldorf (ots)

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat den Bundestag energisch
vor einer Verschiebung des Stichtags zur Stammzellforschung an 
Embryonen gewarnt. "Es geht nicht um eine bloße Terminfrage oder eine
Verschiebung im Kalender - es geht bei der Frage nach der Forschung 
mit embryonalen Stammzellen letztlich darum, ob man menschliches 
Leben zu Forschungszwecken töten darf. Und hier sagen wir klar: 
Nein", erklärte Lehmann in einem Interview der "Rheinischen Post" 
(Samstagausgabe). Er vertraue darauf, dass die Abgeordneten sich "der
Tragweite ihrer Abstimmung bewusst sind".
Lehmann distanzierte sich vom CDU-Parteitagsbeschluss zur 
Stammzellforschung, vermied aber offene Kritik am Eintreten von 
Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine Lockerung der Stichtagsregel. 
"Ich respektiere, dass jeder seine Gewissensentscheidung vertritt. 
Ich sehe auch, dass die Bundeskanzlerin aufgrund ihres Amtes viele 
Dinge im Blick behalten muss. Unsere Meinung vertreten wir aber 
ebenso klar", sagte der Kardinal. Er betonte: "Ein 
Parteitagsbeschluss - zumal einer mit einem solch knappen Ergebnis - 
hat keine unmittelbare bundesgesetzgeberische Wirkung."
Lehmann stellte in Frage, dass es legitim sei, mit vagen 
Hoffnungen auf eventuelle zukünftige Heilungschancen "die Tötung 
embryonaler Menschen schon heute zu rechtfertigen". Er forderte eine 
stärkere Förderung der Forschungen mit adulten Stammzellen, bei denen
kein Leben getötet werde. Er wisse aus vielen Gesprächen mit 
Abgeordneten, dass sich niemand die Entscheidung leicht mache, sagte 
Lehmann. "Ich erkenne auch an, dass das Gewissen die letzte Instanz 
für eine solche Entscheidung sein wird." Für die katholische Kirche 
sei dabei "die Norm des Gewissens", dass das menschliche Leben mit 
der Verschmelzung von Samen- und Eizelle beginne "und von allem 
Anfang an eine unveräußerliche Würde hat, die wir nicht einfach zu 
zugegebenermaßen hohen Forschungszielen außer Kraft setzen können".

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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