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Börsen-Zeitung: Kommentar von Heidi Rohde zur Bilanz 2004 der Deutschen Telekom: Cash-cow Telekom

Frankfurt (ots)

„Eine gut gemanagte Deutsche Telekom ist eine
Cash-Maschine“ – an dieser prophetischen Aussage zu seinem Antritt
auf dem Chefposten des Bonner Konzerns kann sich Kai-Uwe Ricke nach
gut zwei Jahren getrost messen lassen. Denn im Zahlenwerk 2004 zählt
der Free Cash- flow ohne Zweifel zu den beeindruckendsten Kennzahlen.
Der überraschend hohe freie Mittelzufluss von über 10 Mrd. Euro
erlaubte der Telekom eine Schuldenrückführung, die weit über das
allgemein erwartete Maß hinausging. Infolgedessen verfügt der Konzern
nun über eine Bilanzstruktur, in der sich Eigen- und Fremdkapital
nahezu die Waage halten. Dies wurde von Standard&Poor’s prompt mit
einer Heraufstufung in die vor langer Zeit verlassene „A“-Kategorie
belohnt, wodurch sich die Position der Telekom am Fremdkapitalmarkt
weiter verbessert.
Diesen wird das Unternehmen angesichts von Liquiditätsreserven von
25 Mrd. Euro in den nächsten Jahren wohl allenfalls moderat in
Anspruch nehmen, zumal das Management den Kurs des überwiegend
organischen Wachstums beibehalten will. Überdies zeigt die Steigerung
des Free Cash-flow um rund 2 Mrd. Euro, über welche starken
Stellschrauben die Telekom, namentlich die Cash-cow T-Com, verfügt.
Denn die Festnetzsparte konnte allein durch ein verbessertes
Forderungsmanagement das Gros zu einem um 1,1 Mrd. Euro verbesserten
aktiven Working Capital beitragen.
Angesichts der üppig fließenden Mittel dürfen die Aktionäre für
die Dividendenpolitik der nächsten Jahre optimistisch sein. Nachdem
bei den von Ricke als maßgeblich für die Ausschüttung genannten
Parametern Bilanzstruktur, Cash-flow und Konzernüberschuss die Ampeln
auf Grün stehen, sollten für die leidgeprüften Anteilseigner nach den
mageren endlich die fetten Jahre anbrechen.
Ein – kleiner – Wermutstropfen in der Telekom ist, dass der
Jahresüberschuss nach wie vor von hohen Sondereffekten geprägt ist.
Dadurch kann das Unternehmen eine Kapitalverzinsung von über 10% nach
Steuern darstellen. Bereinigt um Sonderposten hat die Telekom ihr
selbstgestecktes Renditeziel von 8,5% allerdings noch knapp verfehlt.
2,2 Mrd. Euro unterm Strich büßen – auch bei einem Technologie- und
Wachstumsunternehmen – etwas an Glanz ein, wenn man bedenkt, dass in
der Topline mittlerweile fast 60 Mrd. Euro Umsatz stehen.
(Börsen-Zeitung, 4.3.2005)

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