Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Starke Dosis, Kommentar zu Fresenius von Sabine Wadewitz

Frankfurt (ots)

Angesichts der langen Abstinenz konnte man sich fast Sorgen machen über eine womöglich abnehmende Akquisitionsfreudigkeit des Gesundheitskonzerns Fresenius. Doch das Management hat die Lust am großen Einkauf nicht verloren. Mit der Übernahme der spanischen Krankenhausgruppe Quirónsalud für 5,8 Mrd. Euro stemmt das Unternehmen seine bislang größte Übernahme. Auch wenn der Deal nicht über Nacht eingefädelt worden sein dürfte, zeigt der unlängst vom CFO zum CEO aufgerückte neue Konzernchef Stephan Sturm unmissverständlich, dass er weiterhin auf eine starke Dosis an fremdkapitalfinanzierten Übernahmen in der Wachstumsstrategie der Gruppe setzt.

Die bislang ausschließlich in Deutschland präsente Fresenius-Kliniktochter Helios erweitert mit dem ersten größeren Schritt ins Ausland ihr Portfolio in beträchtlichem Ausmaß. Die aktuell drittgrößte Sparte im Konzern baut ihren Umsatz um 45 Prozent auf 8 Mrd. Euro aus und stärkt gleichzeitig die Ertragskraft, bringen doch die Spanier eine deutlich höhere operative Marge mit. Das liefert ein starkes Argument für den Zukauf in einer Konzernsparte, die zwar von stabilen Erträgen aus regulierten Märkten mit überwiegend staatlichen Kunden profitiert, bei der Marge aber bislang den beiden größeren Schwestersegmenten hinterherhinkt. Die positive Börsenreaktion demonstriert, dass diese Überlegungen auch bei den Investoren gut ankommen.

Fresenius hat ihr Portfolio über die Jahre konsequent ausgebaut. Die Sparten neben dem übermächtigen Dialysegeschäft sind sukzessive auf Größe gebracht worden, damit der Konzern auf mehreren starken Säulen steht. Genauso schwungvoll wurde die Internationalisierung vorangetrieben, um sich weltweit in Wachstumsmärkten zu etablieren. Die Krankenhaussparte Helios stand in der Globalisierung bislang außen vor, dieser Schritt wird nun nachgeholt.

Das Klinikgeschäft vollzieht sich in Märkten, die von spezifischer nationaler Regulierung geprägt sind, so dass grenzüberschreitende Aktivitäten kaum möglich sind und Geschäftsmodelle nicht einfach in andere Regionen übertragen werden können. Insofern ist der Eintritt in einen neuen Markt auch für Fresenius eine Herausforderung. Doch mit Kauf des größten Spielers unter den privaten Klinikketten in Spanien verschafft sich der Konzern vom Start weg Marktmacht und eine gesunde Plattform für weitere Erwerbe in einem noch wenig konsolidierten Umfeld. Und hierzulande sind die Expansionsmöglichkeiten inzwischen begrenzt.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung
  • 05.09.2016 – 20:30

    Börsen-Zeitung: Wohnopoly, Kommentar zu Vonovia von Walther Becker

    Frankfurt (ots) - Rolf Buch kann auch anders. Der Vorstandschef von Vonovia geht es mit der Übernahme von Conwert freundlich an. Erst im Februar hatte er im Häuserkampf verloren: Gegen den Widerstand des Managements der Deutschen Wohnen versuchte das größte Wohnungsunternehmen der Republik, die Nummer 2 für 14 Mrd. Euro zu schlucken. Und scheiterte. Immerhin hatte ...

  • 02.09.2016 – 20:45

    Börsen-Zeitung: Chancen bei Basismetallen, Marktkommentar von Dieter Kuckelkorn

    Frankfurt (ots) - Wenn man die Performance der ersten acht Monate als Maßstab nimmt, scheint das laufende Jahr aus der Sicht von Rohstoffinvestoren gar nicht so schlecht auszufallen. Der Rohölpreis ist seit Jahresanfang um mehr als 20% gestiegen. Dasselbe gilt für Gold, Platin und Palladium, während bei Silber sogar ein Anstieg von fast 40% gefeiert werden kann. ...

  • 01.09.2016 – 20:50

    Börsen-Zeitung: Neue Ordnung, Kommentar zur Bremer Landesbank von Carsten Steevens

    Frankfurt (ots) - Die Bremer Landesbank wird nicht von der Bildfläche verschwinden. Und das finanziell klamme Land Bremen erhält für den Verkauf seiner Beteiligung von 41,2% an dem angeschlagenen Institut immerhin 180 Mill. Euro sowie Beteiligungen an drei kommunalpolitisch wichtigen Gesellschaften im Wert von insgesamt 82 Mill. Euro. Mehr war nicht drin für den ...