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Sendekonzept für Deutschlandtour im Ersten: weniger Live-Bilder - mehr Hintergrund - Veranstalter verpflichten sich zu umfangreichem Maßnahmenkatalog im Kampf gegen Doping

Saarbrücken (ots)

Die ARD hat ihr Sendekonzept für die
Berichterstattung über die Deutschlandtour 2007 festgelegt. Aufgrund 
der Erfahrungen mit der Tour de France in den letzten Wochen setzt 
die ARD auf ein flexibles Sendekonzept, dass neben der 
Live-Berichterstattung auch eine ausführliche journalistische 
Aufarbeitung der Doping-Problematik im Radsport vorsieht. Das 
beschlossen die Intendantinnen und Intendanten auf einer 
Schaltkonferenz am heutigen Mittwoch einstimmig.
Der ARD wurde zuvor ein verschärfter Anti-Doping-Maßnahmenkatalog 
vorgelegt, dessen Einhaltung die Veranstalter der Deutschlandtour 
verbindlich zugesagt haben.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff: "Die Maßnahmen, die die 
Deutschland-Tour zugesichert hat, sind absolut notwendig, damit der 
Radsport im Kampf gegen das Doping langfristig überhaupt eine Chance 
hat. Unsere Journalisten werden sich selbst ein genaues Bild davon 
machen, wie die Maßnahmen angewendet werden und das Publikum 
ausführlich informieren. Das gilt auch für den Hörfunk."
Die Maßnahmen, zu denen sich die Veranstalter verpflichtet haben, 
sind im Vergleich zur Tour de France nach Einschätzung der ARD  eine 
deutliche Verbesserung, weil die Kontrollen engmaschiger und 
effektiver werden.
Die Veranstalter der Deutschlandtour haben zugesichert, dass die 
Nationale Antidoping-Agentur Deutschland (Nada) eine im Vergleich zur
Tour de France deutlich erhöhte Anzahl von Doping-Tests durchführen 
wird, bei denen sowohl Urin- als auch Blutproben der Fahrer 
untersucht werden.
Zur Durchführung der Doping-Tests wird das so genannte 
Chaperon-System angewendet, bei dem jeder Fahrer, der einen Test zu 
absolvieren hat, im Zieleinlauf von einer speziell für ihn 
zuständigen Aufsichtsperson erwartet wird. Dieses Verfahren ist 
ohnehin international verbindlich vorgeschrieben. Allerdings werden 
die Fahrer bei der Deutschlandtour erstmals dazu verpflichtet, sich 
im Zielbereich sofort und eigeninitiativ mit ihren Aufsichtspersonen 
zu treffen. Diese werden die Fahrer dann bis zum Abschluss der 
Probenent¬nahmen zu keinem Zeitpunkt unbeobachtet lassen. 
Manipulationen sollen so ausgeschlossen werden.
Das Chaperon-System soll von einer unabhängigen Steuerungsgruppe 
koordiniert werden. Eine hochrangige und in besonderem Maße 
glaubwürdige Persönlichkeit soll dieser Gruppe als Garant für 
einwandfreie und faire Kontrollen angehören.
Siegprämien werden erst nach vollständiger Auswertung aller 
während der Rennen durchgeführten Doping-Tests ausgezahlt.
Jeder Fahrer wird vor Beginn der Rennen eine Ehrenerklärung 
abgeben.
Zu dem Maßnahmenkatalog gehört auch, dass die Veranstalter jeden 
Verstoß kurzfristig und angemessen sanktionieren. Es besteht 
Einvernehmen, dass die ARD Übertragungen andernfalls sofort beenden 
wird.
Rennställe, die sich nicht an die Auflagen halten und Fahrer, die 
unter Dopingverdacht stehen, sollen bei der Deutschland-Tour nicht am
Start sein.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff: "Wir haben uns diese Entscheidung 
im Lichte der Ereignisse bei der Tour de France nicht leicht gemacht.
Wir bleiben bei unserer Linie, beim Radsport ganz konkret für das 
jeweilige Ereignis und am Einzelfall unsere Programmentscheidungen zu
treffen. Die Veranstalter der Deutschlandtour haben einen 
weitreichenden Maßnahmenkatalog für den Kampf gegen Doping 
festgelegt, dem das neue Sendekonzept angemessen Rechnung trägt".

Pressekontakt:

ARD-Pressestelle
Funkhaus Halberg
66100 Saarbrücken
0681-602-2040
pressestelle@ard.de

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