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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Einladung zum Pressegespräch (2.10.): Deutscher saß wochenlang im Drusengebiet in Syrien fest

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) lädt am Donnerstag, 2. Oktober 2025, um 19.30 Uhr zu einem Pressegespräch mit dem in Göttingen lebenden Drusen Samer M. ein. Er saß monatelang im Drusengebiet al-Suwaida im Süden Syriens fest, das seit Juli 2025 durch eine Blockade von der Außenwelt abgeschnitten ist und immer wieder von islamistischen Milizen angegriffen wird. Im September gelang dem Göttinger die Rückkehr nach Deutschland. Der Nahostreferent der GfbV, Dr. Kamal Sido, wird im Rahmen des Gesprächs die Geschehnisse in Syrien einordnen, über die verheerende Lage der Minderheiten in Syrien informieren und Forderungen an die deutsche Politik stellen. Das Gespräch findet im Bundesbüro der GfbV in Göttingen, Geiststraße 7, statt. Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme unter presse@gfbv.de an.

„Ich möchte unbedingt von meinen Erlebnissen erzählen, denn ich habe wie viele andere Drusen dem Tod ins Auge geschaut. Ich möchte, dass die deutsche Politik und Öffentlichkeit erfahren, was die Drusen unter dem neuen islamistischen Regime erleben“, sagt Samer M.

Samer M. war Mitte Juli nach dem Sturz der Assad-Diktatur nach Syrien gereist, um seine Eltern zu besuchen, die er lange Zeit nicht hatte sehen können. Wenige Tage nach seiner Ankunft in seinem Heimatdorf Al Mazraa im Westen der Provinz al-Suwaida wurde dieses von Truppen des islamistischen Regimes in Damaskus und anderen radikalen islamistischen Milizen angegriffen und zum Teil in Brand gesetzt. Die gesamte Bevölkerung musste fliehen. Samer und seine Familie fanden im Provinzzentrum al-Suwaida Zuflucht. Eine Rückkehr nach Deutschland gelang zunächst nicht, da die Zufahrtsstraßen zum Drusenland blockiert sind. Erst Mitte September konnte er Damaskus über Katar auf dem Luftweg verlassen. Mittlerweile ist er zurück in Göttingen und konnte seine Arbeit als Mediengestalter wieder aufnehmen.

Trotz der angespannten Lage in Syrien und gezielten Angriffen auf Minderheiten durch das islamistische Regime, wurde der selbsternannte Präsident Syriens, Ahmed al-Scharaa (al-Golani), vergangene Woche zur UN-Generalversammlung in New York eingeladen. Al-Scharaa ist der ehemalige Kopf des syrischen Ablegers des internationalen Terrornetzwerks Al-Qaida. In New York wurde er von westlichen Politikern, aber auch von islamistischen Regimen wie der Türkei, Katar und Saudi-Arabien hofiert. „Es ist ein Skandal, dass al-Scharaa in die USA einreisen durfte, obwohl er jahrelang von den US-Behörden als Kopf einer Terrorgruppe gesucht wurde und seit seiner Machtübernahme für die Ermordung, Verschleppung und Vergewaltigung Tausender Alawiten und Christen verantwortlich ist. Auch andere Minderheiten wie Yeziden, Ismailiten und Kurden werden gezielt verfolgt“, sagt der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.:  +49 551 499 06-21
Fax:  +49 551 580 28
E-Mail:  presse@gfbv.de
 www.gfbv.de
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