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Der Tagesspiegel: Reifenhändler bleiben auf Winterreifen sitzen - Druck auf die Preise

Berlin (ots)

Berlin - Wegen des warmen Wetters bleiben
Reifenhändler auf ihren Winterreifen sitzen. "Die Lagerbestände sind 
um 30 Prozent höher als in den Vorjahren", sagte Peter Hülzer, 
Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und 
Vulkaniseurhandwerk, dem "Tagesspiegel am Sonntag". In den Vorjahren 
seien die Läger zum Jahreswechsel nahezu geräumt gewesen. "Die Lage 
ist dieses Jahr schwierig", sagte Hülzer.
Dabei hatte der Verband Ende vergangenen Jahres noch vor Engpässen 
gewarnt: Die Industrie produziere nicht genug Reifen, um die wegen 
der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung und der Änderung der 
Straßenverkehrsordnung höhere Nachfrage decken zu können, rügte 
Hülzer im November 2006. 1,5 Millionen zusätzlich hergestellter 
Winterreifen seien nicht genug. Es kam anders. "Die Industrie hat 
nach unserer Warnung weiter für den Winter produziert, statt wie 
üblich auf Sommerreifen umzustellen", sagte Hülzer der Zeitung. Nun 
seien die Läger übervoll, wie erste Stichproben bei Händlern ergeben 
hätten.
Die Verbraucher kann das freuen. "Es wird deutlichen Druck auf die
Preise geben", prognostiziert Hülzer, in dessen Verband bundesweit 
1800 Händler mit 3500 Filialen organisiert sind.
Auch Europas größter Produzent von Streusalz, die Kasseler K+S AG,
bekommt den milden Winter zu spüren. "Wir haben deutlich weniger 
Sofort- und Ersatzlieferungen", sagte ein Sprecher dem "Tagesspiegel 
am Sonntag". Der Grund: Die Vorräte bei den Straßenmeistereien seien 
größtenteils noch gar nicht angebrochen worden. K+S stellt in 
regulären Wintern mehr als zwei Millionen Tonnen Auftausalz pro Jahr 
her - knapp ein Drittel der gesamten Salzproduktion. "Das Geschäft 
ist ganz wichtig für uns", sagt der Sprecher.  Die Saison sei für K+S
aber noch nicht verloren. Das so genannte Frühbezugsgeschäft, bei dem
die Straßenmeistereien schon im September mit Streusalz versorgt 
werden, sei 2006 "sehr erfreulich" verlaufen. Die Kommunen 
kalkulieren die ersten Salzlieferungen allerdings knapp, um 
Lagerkosten zu sparen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel Ressort Wirtschaft, Tel. 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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