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Der Tagesspiegel: Monopolkommission hat Bedenken bei Hamburg-Plänen der Deutschen Bahn

Berlin (ots)

Der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen
Basedow, hat Bedenken gegen einen Einstieg der Deutschen Bahn bei der
Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) geäußert. "Steigt die Bahn 
bei der HHLA ein, besteht die Gefahr, dass Straße und 
Binnenschifffahrt im Wettbewerb ausgebremst werden", sagte Basedow 
dem "Tagesspiegel am Sonntag". Auch eine Beteiligung der Bahn am 
Regionalverkehrs-Unternehmen Hamburger Hochbahn sieht der 
Wettbewerbsexperte kritisch.
Die Monopolkommission ist ein unabhängiges Expertengremium, das 
regelmäßig den Stand von Konzentration und Wettbewerb in der 
Bundesrepublik begutachtet. Die Bahn strebt einen Einstieg bei den 
bislang noch landeseigenen Unternehmen HHLA und Hamburger Hochbahn 
an.
Die Bahn würde als Miteigentümer der HHLA versuchen, den Zubringer- 
und Verteilerverkehr aus dem Hamburger Hafen möglichst auf die 
Schiene zu verlagern, sagte Basedow, der am Max-Planck-Institut für 
ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg forscht. 
"Wie jede vertikale Integration könnte auch diese Fusion zum 
Marktverschluss für Konkurrenten der Bahn führen", bemängelte er. 
Andererseits könnte davon der Hamburger Hafen im Wettbewerb mit 
anderen Seehäfen profitieren, da er womöglich leistungsfähiger würde,
gab der Jurist zu bedenken.
Sollte sich die Bahn zudem am Nahverkehrsunternehmen Hochbahn 
beteiligen, könnte das für den Wettbewerb in der Zukunft Auswirkungen
haben. Denn für den Fall einer Ausschreibung des Hamburger 
Nahverkehrsnetzes werde es unwahrscheinlich, dass ein anderes als das
aus der Fusion hervorgehende Unternehmen den Zuschlag erhalten werde,
befürchtet Basedow. Dagegen werde der aktuelle Wettbewerb durch den 
möglichen Einstieg nicht behindert. Beide Beteiligungsvorhaben der 
Bahn müssen nach Auffassung Basedows noch vom Bundeskartellamt 
"sorgfältig" geprüft werden.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Wirtschaft, Telefon: 
030/26009-260

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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