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Der Tagesspiegel: Peter Hartz begrüßt Köhler-Rede - Historiker Nolte wertet sie als "nicht historisch"

Berlin (ots)

VW-Vorstand Peter Hartz hat die Rede von
Bundespräsident Horst Köhler zu weiterem Reformbedarf in Deutschland
als richtungsweisend hervorgehoben. "Er muss sich an die Spitze einer
überparteilichen Job-Initiative setzen und dabei selbstverständlich
die Grenzen zum operativen Geschäft einhalten," sagte der Namensgeber
und Mit- Initiator der Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung dem
Tagesspiegel (Mittwochausgabe). "Er kann die mentale Führerschaft
übernehmen."
Der Bremer Historiker Paul Nolte äußerte sich skeptischer. "Ich
hatte nicht den Eindruck, dass das eine historische Rede war - bei
der Agenda-Rede des Bundeskanzlers wusste man das sofort", sagte der
Professor dem Tagesspiegel. Ihm mache Sorgen, dass Köhler die frühen
Jahre der Bundesrepublik als Vorbild beschwöre. "Wir können neue
Visionen nicht schaffen, wenn wir die Gesellschaft der 50er Jahre
wiederauferstehen lassen." Auch stehe in Frage, ob sich die
Bevölkerung wirklich wie von Köhler behauptet für weitere Reformen
begeistern lasse. Bisher gebe es nur "einen Konsens der Eliten".
Wenn die von Köhler angeregte "politische Vorfahrtsregel für
Arbeit" auf konkrete Vorhaben wie etwa den Ausbau des Berliner
Flughafens Schönefeld angewandt werde, zeige sich die Schwierigkeit
der Aufgabe, sagte Nolte. Auch würde etwa eine Entkoppelung von
Löhnen und Gesundheitskosten viel Überzeugungsarbeit erforderlich
machen, sagte Nolte. Als positives Zeichen hob er hervor, dass Köhler
den Druck auf Regierung und Opposition erhöht habe, sich zu einigen.
"Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Zeit bis zur Bundestagswahl
keine vertane Zeit sein wird."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
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Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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