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Der Tagesspiegel: Karl-Heinz Rummenigge droht der ARD-Sportschau, Alternativen zu suchen

Berlin (ots)

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern
München, hat im "Tagesspiegel am Sonntag" der ARD-Sportschau gedroht:
"Die Sportschau ist eine wunderbare Sendung, aber die ARD zahlt dafür
keinen adäquaten Preis. Wenn die ARD nicht bereit ist, mehr zu zahlen
oder nicht mehr zahlen kann, müssen wir Alternativen suchen. Das sind
politische Preise. In Deutschland trauen sich die Verantwortlichen
nicht offensiv zu vertreten, dass ein gutes Produkt nun mal viel Geld
kostet. "
Rummenigge weiter: "Fakt ist, dass die Bundesliga mit derzeit 300
Millionen Euro pro Jahr in Europa bei den Fernseheinnahmen nur an
fünfter Stelle liegt. Selbst Frankreich hat noch doppelt so viele
Einnahmen wie wir."
Rummenigge fordert: "Wenn mann ehrlich ist, kommen die größten
Steigerungsraten aus dem Pay-TV. Wir sollten wieder intensiver über
Pay per view nachdenken. In Deutschland hat es einen erfolgreichen
Test gegeben, nur verdiente der FC Bayern dabei das meiste Geld. Und
das war anscheinend nicht gewollt."
Rummenigge über Trainer Felix Magath: "Wir haben nicht damit
gerechnet, dass es jetzt schon so gut läuft. Wir wussten im Sommer
nur, dass Felix Magath der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt
ist. Ich finde es gut, dass man plötzlich wieder Medizinbälle beim
Training sieht, Seile, alles Dinge, die es bei uns 15 Jahre nicht
gegeben hat. Unter Dettmar Cramer habe ich zehn Mal die Woche
trainiert. Von wegen Quälix Magath, wir haben damals härter
trainiert."
Rummenigge über den Konkurrenzkampf mit Real Madrid: "In vielen
europäischen Spitzenklubs ist Fußballverstand nicht mehr Basis des
Handelns. Bei Real Madrid können sie sehr viel mehr Geld ausgeben als
wir, aber sie haben kein Gefühl mehr für den Fußball, sie können ihn
nicht einschätzen, sie wissen nicht, was in den Köpfen von Fußballern
vorgeht. Real ist keine Mannschaft, sie können kein Teamgeist
entwickeln, nur Egoismen. Ein Beckham wird nicht geholt, weil er so
großartig Fußball spielt - ein so großartiger Spieler ist er auch gar
nicht -, sondern um mit der Marke Beckham Geld zu verdienen. Wir
machen das nicht mit. Bei uns steht die Mannschaft im Vordergrund.
Wir machen nur Dinge, die dem Fußball Rechnung tragen."
Rummenigge über Dortmund: "Wir haben den Dortmundern schon einmal
geholfen, als es ihnen in den achtziger Jahren schlecht ging. Obwohl
wir uns oft gestritten haben, schätze ich die Kollegen dort. Ich kann
mir vorstellen, auch jetzt wieder zu helfen."
Rummenigge über Bundestrainer Klinsmann: "Er tut alles, um den
maximalen Erfolg zu haben. Und wenn er sagt, ich fahre nicht 40
Minuten jeweils hin und her, wie beim Quartier in Leverkusen, dann
habe ich dafür vollstes Verständnis. Und wenn er sagt, ich bleibe
weiter in Amerika wohnen, finde ich das völlig in Ordnung. Der Jürgen
Klinsmann braucht diese Freiheiten, um richtig kreativ zu sein. Man
darf ihn nicht in eine Schublade stecken wie einen normalen deutschen
Fußballer. Das ist er nicht. Nur können die Deutschen so etwas nur
schwer akzeptieren, wenn jemand anders ist, nicht konform."
Alle Zitate sind bei Nennung der Quelle "Tagesspiegel am Sonntag"
zu Ihrer Verwendung frei.
Bei Rückfragen oder wenn Sie das gesamte Wortlautinterview
benötigen, wenden Sie sich bitte an Armin Lehmann, 030 26009 421.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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