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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Bayern prüft Bewerber für öffentlichen Dienst auf DDR-Vergangenheit

Berlin (ots)

In Bayern werden Bewerber für den öffentlichen
Dienst noch daraufhin überprüft, ob sie in einer der früheren
Massenorganisationen der DDR aktiv waren. Anhaltspunkte für fehlende
Verfassungstreue kann demnach nicht nur die Mitgliedschaft in einer
extremistischen Organisation geben - sondern etwa die frühere
Mitgliedschaft in FDGB oder FDJ, im Deutschen Turn- und Sportbund, im
Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter oder in der
Volkssolidarität. Der Sprecher des bayerischen Innenministeriums,
Michael Ziegler, bestätigte dem in Berlin erscheinenden
"Tagesspiegel" (Mittwochausgabe), dass eine entsprechende Liste, 1995
im Staatsanzeiger veröffentlicht, noch aktuell ist. Kritik der PDS,
wonach die Bayern deshalb den „kalten Krieg in den Köpfen" förderten,
wies er aber im Gespräch mit dem Blatt zurück. Der neue
PDS-Wahlkampfchef Bodo Ramelow hatte unter Bezug auf die Praxis in
Bayern erklärt, „im Westen" würden Menschen „in diskriminierender Art
abgeprüft". Aus dem bayerischen Innenministerium heißt es dagegen,
die frühere Mitgliedschaft in einer DDR-Massenorganisation sei „für
sich allein" noch kein Hindernis für eine Einstellung im öffentlichen
Dienst gewesen. „Wer anderes behauptet, erzählt Gräuelmärchen", sagte
Sprecher Ziegler dem "Tagesspiegel". Wohl könnten sich aus solchem
„vergleichsweise harmlosen" Engagement aber Hinweise auf fehlende
Verfassungstreue ergeben. Zugleich kündigte Ziegler an, das
Verzeichnis werde demnächst „fortgeschrieben und aktualisiert".
Manche extremistischen Organisationen existierten nicht mehr, und die
„alten Massenorganisationen der DDR spielen nicht mehr die gleiche
Rolle". Ohnehin seien diejenigen, die in den 70er oder 80er Jahren in
einer dieser Organisationen waren, heute in der Regel „zu alt", um
sich etwa als Lehrer in Bayern zu bewerben. Die PDS, die die Praxis
in Bayern angeprangert hatte, wird in demselben Verzeichnis zu den
wichtigsten linksextremistischen Organisationen gerechnet. Daran wird
sich nach Auskunft des bayerischen Innenministeriums auch nach der
geplanten Überarbeitung des Liste nichts ändern. Ziegler begründet
das unter anderem mit Hinweis auf die Kommunistische Plattform und
deren in der PDS „tonangebende" Wortführerin Sahra Wagenknecht.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Politikredaktion, Matthias Meisner, Telefon 030/26009-219
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

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