Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Experten kritisieren Banken wegen zu aggressiver Werbung für Kredite

Berlin (ots)

Experten kritisieren, dass Banken trotz der
angespannten Finanzlage vieler Haushalte, derzeit massiv für
Konsumentenkredite werben. „Banken sind nur die Produktanbieter der
Kredite, die Verantwortung hat der Verbraucher", sagte Wolfgang
Gerke, Inhaber des Lehrstuhls für Bank- und Börsenwesen an der
Universität Erlangen- Nürnberg, dem Tagesspiegel. „Manch aggressive
Werbung kann die Leute jedoch ins Unglück stürzen. Und derzeit kommt
mir die Werbung einzelner Banken sehr aggressiv vor."
Bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
sind bereits „einige Beschwerden über die Flut an Kreditangeboten"
eingegangen, sagte eine Sprecherin des BaFin. Es sei allerdings keine
Werbung inhaltlich beanstandet worden. „Wir haben nicht den Eindruck,
dass die Banken die Bonitätsprüfung außer acht lassen", sagte die
BaFin-Sprecherin.
Auch bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) beobachtet
man zwei Bewegungen bei den Banken. „Auf der einen Seite gehen Banken
restriktiver vor und schließen bestimmte Personengruppen ganz von der
Kreditvergabe aus", sagte Frank-Christian Pauli, Referent für Banken
beim VZBV, dem Tagesspiegel. „Andererseits gibt es Bereiche, wo
überschuldeten Kunden leichtfertig Kredit gewährt werden", sagt
Pauli. „Wir werfen den Banken vor, dass sie für den Umfang des
Schadens mitverantwortlich sind." Durch Umschuldung gerieten viele
Kunden, die bereits in finanziellen Schwierigkeiten stecken, noch
tiefer in die Krise. „Hier tragen die Banken eine Mitschuld, weil sie
ihr kurzfristiges Interesse auf die Provisionserträge und die
Abschlussgebühren richten", sagt Pauli. Etwas mehr als drei Millionen
Haushalte in der Bundesrepublik seien überschuldet. „In der Werbung
wird eine besondere Leichtfertigkeit, ja geradezu Fahrlässigkeit im
Umgang mit Geld suggeriert", kritisiert Pauli.
Für inhaltliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030-26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 16.11.2004 – 16:05

    Der Tagesspiegel: Göring-Eckardt gegen Feiertags-Vorschlag ihres Stellvertreters Ströbele

    Berlin (ots) - Berlin - Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat sich gegen den Vorschlag ihres Stellvertreters Hans Christian Ströbele für einen islamischen Feiertag gewandt. Es seit zwar richtig, dass sich Gesellschaft und Arbeitgeber überlegen müssten, wie sie Religionsfreiheit gewährleisten könnten, sagte sie dem in ...

  • 15.11.2004 – 19:00

    Der Tagesspiegel: CSU-Politiker Fahrenschon: "Wünsche mir, dass Seehofer zustimmt"

    Berlin (ots) - Der CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Fahrenschon hofft, dass CSU-Vize Horst Seehofer den Gesundheitskompromiss akzeptiert. "Ich wünsche mir, dass er zustimmt. Seehofer war unser Verhandlungsführer", sagte Fahrenschon im Interview mit dem Tagesspiegel (Dienstagsausgabe). "Jeder, der in der freien Wirtschaft oder in der Politik schon einmal verhandeln ...

  • 15.11.2004 – 17:03

    Der Tagesspiegel: Krankenkassen und Gesundheitsexperten gegen Unions-Modell

    Berlin (ots) - Berlin. Der Gesundheitskompromiss der Union ist bei Experten und Krankenkassen auf Kritik gestoßen. "Der Kompromiss ist weitaus schlechter als das jetzige System. Damit wird keine einzige der zukünftigen Anforderungen an das Gesundheitswesen erfüllt", sagte Ingo Kailuweit, Vorstandschef der Kaufmännischen Krankenkasse KKH, dem "Tagesspiegel" ...