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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Bund und Länder einig über Eckpunkte für Gesundheits-Präventionsgesetz

Berlin (ots)

Bund und Länder haben sich nach Informationen des
in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Montagausgabe) auf gemeinsame
Eckpunkte für ein Präventionsgesetz verständigt. Die Tätigkeiten im
Bereich der Prävention und der Gesundheitsförderung sollen im Laufe
des kommenden Jahres stärker gebündelt werden. Ziel ist es, die
Prävention im Gesundheitswesen als eigenständige Säule auszubauen.
Teil des geplanten Gesetzes ist der Aufbau einer Bundesstiftung, die
aus Mitteln der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung finanziert
wird.
Bei einem Strategietreffen an diesem Montag will
Baden-Württembergs Sozialministerin Tanja Gönner (CDU) ihren
Parteikollegen im Bundestag die Zustimmung zu den Vorschlägen
empfehlen. Das Eckpunktepapier sei „ein tragfähiger Kompromiss“,
schreibt Gönner in einem Brief an die Sozialexperten der
Unions-Bundestagsfraktion, der dem Tagesspiegel vorliegt. Die SPD
will ebenfalls im Laufe des Oktobers über das Präventionsgesetz
beraten. Die geplante Stiftung gehört zu den Prestigeprojekten von
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Für die
CDU-Bundestagsabgeordnete Annette Widmann- Mauz sind die gemeinsamen
Eckpunkte zumindest „ein Schritt in die richtige Richtung“. Bei
einigen Punkten sehe sie aber noch „Klärungsbedarf“, sagte sie dem
Tagespiegel.
Zu den Streitpunkten in den seit Monaten dauernden Verhandlungen
zwischen gesetzlichen Krankenkassen, Bund und Ländern gehörte das
Geld. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat sich in einem Papier vom
September, das dem Tagespiegel vorliegt, darauf verständigt, dass die
Sozialversicherungen jährlich 250 Millionen Euro für Prävention
ausgeben sollen. Davon sollen 20 Prozent an die neue Bundesstiftung
und 40 Prozent an die Länder gehen. Über die restlichen 40 Prozent
der Mittel sollen die Sozialversicherungsträger selbst bestimmen
können.
Bei den gesetzlichen Krankenkassen stoßen die Vorschläge nicht auf
Begeisterung. „Das ist kein großer Wurf“, kritisierte der Vorsitzende
des zuständigen IKK-Bundesverbands, Rolf Stuppardt. „Die Aufteilung
der Gelder ist widersinnig“, sagte er dem Tagesspiegel. 50 Millionen
Euro für die Bundesstiftung seien zu viel. Er schlägt vor, beim Bund
fünf Prozent, bei den Ländern 15 Prozent anzusiedeln. Die Stiftung
soll Kampagnen unterstützen und Projekte evaluieren, aber keine
eigenen Projekte finanzieren. Zum Vergleich: Die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung hat nur einen Jahresetat von 32 Millionen
Euro.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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