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Der Tagesspiegel: Kritik an Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul wegen antiamerikanischer Äußerungen
"Die Ministerin muss sich entschuldigen"

Berlin (ots)

Berlin - Entwicklungsministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul (SPD) ist wegen schwerer Vorwürfe gegen die
US-Regierung in die Kritik geraten. Nach einem Bericht der
Katholischen Nachrichtenagentur hatte Wieczorek-Zeul die USA
beschuldigt, Soldaten im Irakkrieg "zu opfern". Dies stelle ein
"wirkliches Verbrechen" dar, sagte sie zur Eröffnung der Ausstellung
"Frieden braucht Fachleute" am Mittwoch in Mainz. Der außenpolitische
Sprecher der Unionsfraktion, Friedbert Pflüger (CDU), forderte
Wieczorek-Zeul auf, ihre Vorwürfe zurückzunehmen. Mit ihrer
"unerträglichen Äußerung" sei sie den US-Soldaten in den Rücken
gefallen, die auf der Grundlage eines Mandats der Vereinten Nationen
für die Stabilisierung des Irak kämpften. Zugleich warf Pflüger der
Bundesregierung eine Verschiebung des außenpolitischen
Koordinatensystems vor: "Gegen Amerika wird ständig offen Kritik
geübt, aber über das Vorgehen der Russen in Tschetschenien oder die
Einschränkung der Medienfreiheit in Russland verlieren Regierung und
Bundeskanzler kein Wort." Ähnlich äußerte sich FDP-Chef Guido
Westerwelle. "Während die Bundesregierung der Regierung der USA
Verbrechertum vorwirft, schweigt sie zu den
Menschenrechtsverletzungen der russischen Regierung." Wieczorek-Zeul
bediene "den billigen Antiamerikanismus der politischen Linken".
Unterstützung erhielt die Ministerin von SPD-Fraktionsvize Michael
Müller: "Da hat sie nichts zurückzunehmen, das ist ja nun wahr." Die
Neokonservativen in den USA hätten "in ihrem religiösen Fanatismus
nicht begriffen, welchen Schaden sie in der Welt anrichten". Auch
Müllers Amtskollege Gernot Erler nahm Wieczorek-Zeul in Schutz: "Es
ist vernünftig, bei einer solchen Ausstellungseröffnung auf Verluste
und Kosten eines Krieges hinzuweisen." Die Wortwahl der Ministerin
wollte er allerdings nicht kommentieren.
Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die
Politikredaktion (Telefon: 030/26009-295).
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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