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Der Tagesspiegel: Berufsgenossenschaften wollen Arbeitsunfälle nicht privat absichern Verband: Einsparungen erst nach Jahrzehnten möglich

Berlin (ots)

Berlin. Die Berufsgenossenschaften haben den
Vorschlag der Wirtschaft, Unfälle auf dem Weg zur Arbeit künftig
privat zu versichern, abgelehnt. "Im Moment wäre eine Privatisierung
gar nicht möglich, denn für eine private Absicherung der Wegeunfälle
auf heutigem Niveau gibt es gar keine Angebote auf dem Markt", sagte
Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der
gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG), dem "Tagesspiegel"
(Donnerstagausgabe). "Und ich glaube auch nicht, dass irgendein
Unternehmen ein Interesse daran hat, ein solches Produkt anzubieten."
Zudem wäre nach Ansicht Breuers die Absicherung durch Private teurer
als die jetzige über eine Sozialkasse. "Ein Privatunternehmen muss
eine Risikokalkulation anstellen und außerdem noch Geld verdienen.
Wir als Berufsgenossenschaften legen nur die anfallenden Kosten um."
Einsparungen würde eine Privatisierung ohnehin erst nach Jahrzehnten
bringen, sagte Breuer. "Die Privatisierung der Wegeunfälle würde den
Arbeitgebern die erhoffte Milliarde erst nach 30 oder 40 Jahren
sparen." Denn ein Großteil des Geldes, das die Berufsgenossenschaften
zahlten, seien laufende Unfallrenten. "Und wenn die Kosten für
Wegeunfälle dann einfach bei der gesetzlichen Krankenversicherung
landen, sorgen sie dort für steigende Beiträge." Auch die Kritik der
Wirtschaft an zu viel Bürokratie bei den Genossenschaften wies Breuer
zurück. "Das Thema Bürokratieabbau sind wir schon längst angegangen.
Die Zahl der Vorschriften zur Unfallverhütung haben wir von früher
140 auf heute 30 reduziert, und bald sollen es nur noch zehn sein."
Zudem würden einige Berufsgenossenschaften im Mai 2005 fusionieren,
so dass es statt 35 nur noch 27 Einrichtungen gebe.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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