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Der Tagesspiegel: SPD will private Krankenversicherer erhalten - trotz Bürgerversicherung

Berlin (ots)

Die SPD will auch nach der geplanten Einführung
einer Bürgerversicherung private Krankenkassen nicht abschaffen. "Die
beiden unterschiedlichen Systeme sollen stärker miteinander verzahnt
werden", sagte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin
Birgit Fischer, die Mitglied in der SPD-Arbeitsgruppe
Bürgerversicherung ist, dem Berliner "Tagesspiegel"
(Samstagsausgabe). Ziel sei es, gleiche Grundlagen für beide System
zu schaffen und dadurch den Wettbewerb zwischen gesetzlicher und
privater Krankenversicherung zu verstärken. "Die Privaten sollen mehr
Elemente der sozialen Verpflichtung übernehmen, die gesetzlichen
Krankenkassen mehr wettbewerbsrechtliche Elemente bekommen", sagte
Fischer. Die Privaten sollten aber auch künftig eine Vollversicherung
anbieten können. Details seien noch offen, sagte die SPD-Politikerin.
Auch der Gesundheitsökonom und Regierungsberater Karl Lauterbach
hat sich gegen eine Abschaffung der privaten Krankenversicherung
ausgesprochen. "Die Bürgerversicherung muss ein Wettbewerbssystem
sein, keine Einheitskasse", sagte Lauterbach dem Berliner
"Tagesspiegel". Er könne sich vorstellen, dass es noch in dieser
Legislaturperiode zu einer Systemänderung in der Krankenversicherung
komme. "Das halte ich für denkbar", sagte Lauterbach.
Die privaten Krankenversicherer trauen den Zusagen, die
Vollversicherung zu behalten, nicht. Notfalls wollen sie vor dem
Bundesverfassungsgericht klagen. "Wenn die private
Krankenversicherung kein Recht mehr hat, Vollversicherungen
anzubieten, wird Karlsruhe mitreden müssen", sagte der Direktor des
Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach,
dem "Tagesspiegel". Auch die Deutsche Krankenversicherung (DKV) will
eine Klage nicht ausschließen.
Rund 80 Prozent der Beitragseinnahmen der privaten
Krankenversicherer entfallen auf Vollversicherungen, nur 15 Prozent
kommen aus dem Geschäft mit privaten Zusatzversicherungen. Sollten
die privaten Versicherer auf das Zusatzpolicen-Geschäft beschränkt
werden, "reicht das nicht aus", warnte Leienbach.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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