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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Wissenschaftler kritisieren Umverteilung von unten nach oben

Berlin (ots)

Die Reformagenda 2010 der Bundesregierung hat
bisher nicht mehr Gerechtigkeit gebracht. Das sagten Wissenschaftler
und Verbandsvertreter dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe). "Die
Schwächeren haben das Nachsehen“, sagte der Steuerexperte des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Stefan Bach.
Durch die Steuerreformschritte dieses und des kommenden Jahres würden
Besserverdienende nicht nur absolut, sondern auch relativ stärker
entlastet, kritisierte der Wissenschaftler. Geringverdiener würden
beispielsweise im nächsten Jahr nur 0,5 Prozent mehr Geld in der
Tasche haben als 2003. Steuerzahler mit Höchsteinkommen dagegen
können sich über fast fünf Prozent mehr freuen. Es komme, so der DIW-
Experte zu einer „eindeutigen Verschiebung der Einkommensverteilung“,
zu Lasten von Kleinverdienern.
Auf dem Arbeitsmarkt "wird es zu einer Umverteilung von
Beschäftigungschancen kommen", sagte Susanne Koch vom Insttitut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) dem Tagesspiegel:
"Diejenigen, die bisher wenig Aussichten hatten, vermittelt zu
werden, sind nun besser dran." Dieser Effekt würde noch stärker
wirken, wenn die Regierung weiter reformieren und liberalisieren
würde, sagte die Ökonomin. So ist das IAB überzeugt, dass
beispielsweise eine Reform des Kündigungsschutzes die
Einstiegsmöglichkeiten für bisher Benachteiligter erhöhen würde. Was
die Frage angeht, wie viele neue Stellen die Agenda 2010 bringt, ist
die Arbeitsmarktexpertin skeptisch: „Das werden wir frühestens im
nächsten Jahr sagen können, ob es da etwas gebracht hat."
Die Geschäftsführerin des Alleinerziehenden-Verbandes VAMV
bezeichnete gegenüber dem Tagesspiegel den familienpolitische Teil
der Agenda 2010 als einen „Trauerfall" . In Schröders Familien-
Agenda „klafft eine gewaltige Lücke", sagte sie.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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