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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Minister Clement über neuen Patriotismus

Berlin (ots)

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement erwartet
von den Deutschen, jedem Einzelnen bis hin zum Unternehmer, mehr
Patriotismus. In einem Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag sagte
der SPD-Politiker, Unternehmer sollten sich fragen, was sie für ihr
Land tun könnten, "bevor sie ihre Firma ins Ausland zu verlegen
gedenken". Die Opposition und die Ministerpräsidenten drängte Clement
wie der Bundeskanzler, sich jetzt "im Bewusstsein der Verantwortung
für unser Land" zu treffen, um die Steuerreform schnell zustande zu
bringen. Wichtig seien rasche Ergebnisse, die sich "für die Menschen
auszahlen". Aus Sicht des Ministers sind die Differenzen nicht so
groß, dass sie nicht schnell überwunden werden könnten: "Die Union
muss es nur wollen."
Clement glaubt an Wachstum von zwei Prozent schon 2004,
"vielleicht sogar mehr", rechnet mit einem "richtig guten Jahr 2005"
und wünscht sich deshalb in Anlehnung an das Qualitätssiegel "Made in
Germany" jetzt "Mut in Germany". Er sei, sagte der Vize-Vorsitzende
der SPD, von der Richtigkeit der beschlossenen Reformen überzeugt,
"wie die Mehrheit in unserer Partei". Es müssten aber jetzt alle
Kräfte mobilisiert werden, um sie zu verwirklichen. Sein Ziel für das
Jahr 2010 ist Vollbeschäftigung mit einer Sockelarbeitslosigkeit von
zwei bis vier Prozent.
Allerdings sind nach Clements Auffassung wegen des Schuldenbergs,
den es abzubauen gilt, noch "kräftigere Schnitte, möglichst noch
kräftigere Schritte" nötig. Auf dem Subventionsabbau-Konzept der
Ministerpräsidenten Peer Steinbrück und Roland Koch könne man
aufbauen, das sei "ideal" dafür.
Außerdem sieht es der Wirtschaftsminister nicht als
"Wohlstandsminderung" an, "ein bisschen mehr zu arbeiten". Zu "ein
paar Stunden mehr" seien sicher die meisten Menschen bereit, wenn sie
die Gewähr hätten, dass das ihren Lebensstandard sichert. Wie viel
mehr, das sei in Deutschland eine Frage, die die Tarifparteien
be-antworten müssten. Denen empfahl Clement einen Blick in die
Niederlande. Dort gebe es eine "patriotische Konsensfähigkeit, die
uns im deutschen politischen Gefüge so schrecklich schwer fällt". In
den Niederlanden hat man sich gerade darauf verständigt, zwei Jahre
lang auf Lohnsteigerungen zu verzichten.
Inhaltliche Rückfragen sowie Wünsche nach dem vollständigen Wortlaut
des Interviews richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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