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Der Tagesspiegel

Pressestimmen: DDR-Opfer klagen Scholz an

Berlin (ots)

Berlin. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz gerät immer
heftiger in die Kritik. DDR-Opfervertreter griffen den
Spitzenpolitiker am Donnerstag öffentlich an, SPD-Mitglieder werfen
ihm sogar parteischädigendes Verhalten vor. Grund ist die Absicht von
Scholz, am 20. August das neue Buch des ehemaligen PDS-Vorsitzenden
Gregor Gysi („Was nun? Über Deutschlands Zustand und meinen eigenen")
vorzustellen. Das brachte Scholz bereits Anfang der Woche die Kritik
von ostdeutschen SPD-Politikern ein.
Horst Schüler, Chef des Dachverbands der Opferverbände
kommunistischer Gewaltherrschaft, forderte Scholz in einem Brief auf,
den Termin mit Gysi abzusagen. In dem Schreiben, das dem Tagesspiegel
vorliegt, erinnert Schüler an die Verhaftungen vieler
Sozialdemokraten nach der Zwangsvereinigung der ostdeutschen SPD mit
der KPD im Jahr 1946. Im Namen der SED-Opfer schreibt Schüler: „Unter
uns befinden sich zahlreiche Frauen und Männer sozialdemokratischer
Gesinnung, die die heute praktizierte Koalitionspolitik der SPD als
Verrat an der Geschichte der Partei sehen." Darunter falle auch die
Absicht von Scholz, „das Buch eines der bekanntesten Vertreter der
Nachfolgepartei der SED vorzustellen".
Auch Opfervertreter innerhalb der SPD wandten sich an Scholz, um
gegen sein Vorhaben zu protestieren. Hans-Joachim Helwig-Wilson,
Vorsitzender des SPD-Arbeitskreises ehemaliger politischer DDR-
Häftlinge, forderte Scholz auf, den Termin abzusagen. „Für uns kann
es keine Gemeinsamkeiten mit der SED-Nachfolgepartei, der PDS,
geben", schrieb Helwig-Wilson. Er frage sich, so Helwig-Wilson im
Gespräch mit dem Tagesspiegel, welche Gründe ein SPD-Generalsekretär
habe, „die dahin siechenden Postkommunisten aufzuwerten". Die
Aufwertung der PDS durch Scholz schade der SPD.
Jost Müller-Neuhof
Redakteur Politik
Verlag Der Tagesspiegel GmbH
Potsdamer Straße 77-87
10785 Berlin
Tel.    (030) 260 09-429
Fax    (030) 260 09-416
jost.mueller-neuhof@tagesspiegel.de
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Fax: 030-260 09-622
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