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Der Tagesspiegel: Bundesliga will Reform der Champions League. DFL-Chef Seifert kritisiert "Finanzdoping" und will keine Investoren "ohne Filter und ohne Kontrolle" im deutschen Fußball

Berlin (ots)

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat grundsätzliche
Reformen der Champions League gefordert. "Die Uefa muss endlich 
sicherstellen, dass die Champions League wieder ein sportlicher 
Wettbewerb wird, in dem nur Klubs spielen, die sich das leisten 
können", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert in einem 
Interview mit dem "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe). "Derzeit pumpen 
sich Klubs unnatürlich mit finanziellen Mitteln auf, die nicht aus 
dem Kerngeschäft Fußball kommen", sagte Seifert. Es sei sehr schwer 
für deutsche Vereine, angesichts des "zulässigen Finanzdopings" die 
Champions League zu gewinnen, beklagte Seifert. "Beim Spiel Chelsea 
gegen Manchester spielen 700 Millionen Euro Schulden gegen 800 
Millionen. Da bin ich froh und sogar ein wenig stolz, dass sich kein 
deutscher Klub an diesem Irrsinn beteiligt." Wenn beim Rudern ein 
Achter gegen einen Vierer antrete, stehe der Sieger auch vorher fest.
Indirekt sprach sich Seifert auch gegen Mehrheitsinvestoren bei 
Bundesliga-Vereinen aus. "Ohne Filter und ohne Kontrolle soll kein 
Investor einen Bundesligisten übernehmen." Natürlich wolle die 
Bundesliga neues Kapital anlocken, soweit es eine seriöse sei. 
Seifert ergänzte jedoch: "Ich bin dagegen, dass sich ein 
weggeputschter thailändischer Premierminister einen Verein zulegt, 
den er bei nächster Gelegenheit weiterverkauft. Oder dass irgendein 
Finanzhai seine Schulden auf einen bis dahin gesunden Bundesligisten 
überträgt."
Die Kritik an der Bundesliga wegen des neuen Spielplans wies 
Seifert zurück.  "Die Diskussionen über die Anstoßzeiten sind 
Scheingefechte." Nur eine gesunde Spitze garantiere eine 
funktionierende Basis. "Wenn es der Bundesliga nicht gut geht, geht 
es dem DFB auch nicht lange gut." Zuletzt hatten Amateurvereine gegen
den neuen Bundesliga-Spielplan protestiert, der auch ein Spiel am 
Sonntag ab 15.30 Uhr vorsieht.
Alle Zitate und Informationen sind bei Angabe der Quelle "Der 
Tagesspiegel" zu Ihrer Verwendung frei.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Robert Ide, Telefon (030) 
26009 - 647.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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