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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Berlin gründet Superuniversität /Als Name Berlin Research University im Gespräch

Berlin (ots)

Berlin - Berlin soll eine neue Superuniversität für
die Spitzenforschung bekommen. Die neue Institution soll exzellente 
Bereiche der drei großen Berliner Universitäten vereinen und 
Doktoranden ausbilden. Mit der "Berliner Forschungsuniversität" werde
die Stadt eine Adresse für exzellente Wissenschaftler und den 
wissenschaftlichen Nachwuchs aus aller Welt bekommen,
sagte Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, der 
größten deutschen Forschungsorganisation, dem Tagesspiegel 
(Mittwochausgabe). Aus Wissenschaftskreisen ist zu hören, für die 
neue Universität sei der Name "Berlin Research University" im 
Gespräch.
Damit konkretisieren sich die von Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner
(SPD) am Montag für seinen Masterplan "Wissen schafft Berlins 
Zukunft" angekündigten Pläne. Dabei war von einer "gemeinsamen 
Tochterinstitution" der Universitäten und außeruniversitären 
Einrichtungen die Rede. Dort sollen exzellente Bereiche "als Einheit 
identifizierbar" gemacht werden.
Zöllner sagte dem Tagesspiegel am Dienstag, er wolle Einzelheiten 
erst nach Gesprächen mit allen Beteiligten bekannt geben, um das 
Projekt nicht zu gefährden. Zöllner vermied auch das Wort 
Universität. Jedoch werde die neue Institution "eigenständig" und 
"handlungsfähig" sein. Das schließe eine Leitung und ein Budget ein. 
Auch solle die Einrichtung einen Namen bekommen, "damit sie 
identifizierbar ist", sowie eigene Räumlichkeiten. Zöllner verglich 
das Projekt mit der Berliner Charité, die seit einigen Jahren die 
Hochschulmedizin von Freier Universität und Humboldt-Universität 
vereint. Ziel der neuen Einrichtung sei es, die "Versäulung" in der 
Wissenschaftslandschaft aufzubrechen, also Universitäten und 
außeruniversitäre Forschungen zu mehr Kooperation zu ermutigen, sagte
Zöllner.
Ernst-Theodor Rietschel, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, sagte,  
das Institut solle von einem Direktorium geleitet werden und das 
Promotionsrecht erhalten. Dann dürften auch die beteiligten 
außeruniversitären Institute Doktoranden promovieren. Bislang ist 
dies das jahrhundertealte Privileg der Universitäten.
An den Universitäten wird die Idee einer Forschungsuniversität im 
Prinzip begrüßt. Exzellente Kräfte dürften aber nicht aus den 
Universitäten herausgezogen werden, sagte Kurt Kutzler, Präsident der
Technischen Universität. Bei Berufungen müsse das letzte Wort bei den
Universitätspräsidenten liegen. Auch das Promotionsrecht müsse allein
bei den Universitäten bleiben. Dieter Lenzen, Präsident der Freien 
Universität, sagte: "Es ist ein gutes Ziel, die Exzellenz der 
Berliner Universitäten nach außen noch sichtbarer zu machen." Sie 
müsse aber für alle Beteiligten ein Gewinn werden.
Inhaltliche Rückfragen unter 030 26 009 389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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