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Der Tagesspiegel: FDP streitet über Attacken von Parteichef Guido Westerwelle gegen die Linkspartei

Berlin (ots)

Der Kurs von FDP-Chef Guido Westerwelle im Umgang
mit der Linkspartei führt zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb 
der liberalen Bundestagsfraktion. Befürworter und Kritiker des 
konfrontativen Kurses von Westerwelle ("Freiheit statt Sozialismus") 
stritten bereits am Dienstag in der Fraktionssitzung rund zwei 
Stunden lang über die Frage des richtigen Umgangs mit der neuen 
linken Partei.
Unterstützung erhielt Westerwelle von seinem Stellveretreter in 
der Bundestagsfraktion Carl-Ludwig Thiele. Der niedersächsische 
Abgeordnete warnte vor einem Erstarken der politischen Kräfte, die 
einst die DDR regiert haben. "Wer seine Wurzeln in der SED und damit 
in einer politischen Kraft hat, die in der DDR Menschen 
wirtschaftlich und geistig unfrei gehalten haben", sagte Thiele dem 
Tagesspiegel (Freitagsausgabe), "der darf Deutschland nicht 
regieren". Westerwelles Kurs sei daher "genau die richtige Antwort 
auf eine solche Partei, die jetzt einen gesamtdeutschen Anspruch 
erhebt".
Die Angriffe des Parteichefs auf die Linken beim 
FDP-Bundesparteitag in Stuttgart vor einer Woche nannte der 
nordrhein-westfälische Abgeordnete Detlev Parr hingegen eine 
"Momentaufnahme". Er hoffe, sagte Parr, dass die FDP nun "zur 
Auseinandersetzung in der Sache" mit den Linken zurückkehre. Der 
Obmann der zahlenmäßig starken bayerischen Landesgruppe, Horst 
Friedrich, warnte vor einer "Überbewertung" und davor, zu viel 
Aufmerksamkeit werde die Linke stärken. Der Westerwelle-Slogan 
"Freiheit statt Sozialismus" werde im Landtagswahlkampf in Bayern 
nicht plakatiert werden.
Berlins FDP-Landeschef Markus Löning sagte: "Wir sind eine Partei 
der Mitte". Er plädiere daher für ein kooperatives Modell im 
demokratischen Parteienwettstreit. "Andernfalls", warnte Löning, " 
kastriert sich die FDP auf eine Position im schwarz-gelben 
bürgerlichen Lager und wird ihrer Aufgabe Mehrheiten in der Mitte 
möglich zu machen, nicht gerecht". Dann werde die Linkspartei früher 
oder später in der Bundesregierung sitzen.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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