Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Zahl der Baugenehmigungen leicht nach oben
Aber: Geschosswohnungsbau noch immer 36 Prozent unter 2021. Ohne Trendwende kommen 2025 nur 225.000 neue Wohnungen.
Mit insgesamt 19.300 genehmigten Wohnungen (Neu- und Umbau in Wohn- und Nichtwohngebäuden) wurde im August das Niveau des Vorjahresmonats um 5,7 Prozent überschritten. Von Januar bis August 2025 bedeutet dies ein Plus von 6,5 Prozent auf rund 151.200 Wohnungen. Hierbei zeichne sich jedoch ein heterogenes Bild: Während die Zahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter – auf historisch niedrigem Niveau – zunahm (+ 15,5 %), war sie bei den Zweifamilienhäusern rückläufig (- 5,3 %). „Das Genehmigungsvolumen im anteilig wichtigsten Neubausegment, dem Geschosswohnungsbau, nahm gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 79.100 Wohnungen zu (+ 4,9 %). Das ist gut. Aber nach jahrelang zweistelligen Einbrüchen liegt die Zahl der genehmigten Wohnungen im Mehrfamilienhausbau immer noch um rund 36 Prozent unter dem Niveau von 2021.“ So kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die heute vom Statistischen Bundesamt bekanntgegebenen Genehmigungszahlen für den August.
Müller erkennt an, dass die Politik – vor allem auf Bundesebene – den Willen zeigt, gegenzusteuern. „Die verbesserten Zinskonditionen für die Förderprogramme der KfW „Klimafreundlicher Neubau (KFN)“ und „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN)“ sind angesichts der angespannten Lage im Wohnungsmarkt positiv, aber nicht so wirkungsstark, dass hierdurch der Turnaround kommen wird. Hierfür bräuchte es deutlich mehr Fördervolumen sowie mutige Einschnitte bei hemmenden und baukostentreibenden Normen und Vorgaben von Bund, Ländern und Gemeinden.“ Müller ergänzt: „Wir als Bauindustrie stehen bereit, unseren Beitrag zu leisten und die Bauprozesse durch Digitalisierung und zusätzlich auch neue industrielle Baumethoden zu optimieren, um damit schneller und kosteneffizienter zu bauen. Einige Länder, wie beispielsweise Hamburg, gehen bereits positiv mit Initiativen zum kostenreduzierten Bauen voran. Auch die Kommunen sind im Rahmen des Bauturbos nun gefragt, beherzt aktiv zu werden, um den Wohnungsbau zu beschleunigen. Ohne Trendwende dürften es ansonsten bis Ende des Jahres nur etwa 225.000 genehmigte Wohnungen sein.“
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