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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe blamiert deutsche Automobilhersteller: Weltpremiere: Erster SMART mit Diesel-Partikelfilter vorgestellt

Berlin (ots)

Vor Kanzlergespräch: Aktionsbündnis "Kein Diesel ohne Filter"
   fordert gleich strenge Grenzwerte für alle Diesel-Pkw
Im Vorfeld eines für Dienstagabend, den 6. Juli vorgesehenen
Gespräches zwischen Umweltminister Jürgen Trittin und Bundeskanzler
Gerhard Schröder über die steuerliche Förderung rußfreier Diesel-Pkw
stellte die Allianz "Kein Diesel ohne Filter" in Berlin - als
Weltpremiere - einen SMART mit Rußfilter vor. Die Deutsche
Umwelthilfe e. V. (DUH) will mit diesem für den weltweit kleinsten
Serien-Diesel-Pkw entwickelte Partikelfiltersystem beweisen, dass
auch Dieselmotoren mit kleinstem Hubraum wie VW Polo und Smart
problemlos und kostengünstig von den krebserregenden Dieselgiften
befreit werden können. "Wir strafen damit anders lautende
Behauptungen deutscher Autohersteller Lügen, die Partikelfilter für
Kleinwagen als technisch und kostenmäßig nicht machbar bezeichnet
hatten. Die Kosten für einen vollwertigen Partikelfilter liegen beim
Smart bei etwas über 200 Euro und beim VW Lupo und dem Audi A2 bei
ca. 250 Euro. Soviel kostet beim Smart beispielsweise der Aufpreis
für den elektrisch beheizbaren Außenspiegel", so Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der DUH. Nach Informationen der Allianz "Kein
Diesel ohne Filter" setzt VW Chef Pischetsrieder Bundeskanzler
Gerhard Schröder massiv unter Druck, für Diesel-Pkw mit
kleinvolumigen Motoren (unter 1,2 Liter Hubraum) mit 8,5 - 10 mg/km
deutlich laxere Partikel-Grenzwerte festzulegen. Nur für größere
Diesel-Modelle soll der von Umweltminister Jürgen Trittin geforderte,
strenge Partikelgrenzwert von 2,5 mg/km akzeptiert werden.
Schwere Vorwürfe richtet die das Aktionsbündnis koordinierende
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) an die bundesdeutsche
Automobilindustrie und hier insbesondere an den Wolfsburger
Volkswagen-Konzern. Unterstützt durch seinen "Beauftragten für
Regierungsbeeinflussung" Reinhold Kopp versuche VW-Vorstandschef
Pischetsrieder einmal mehr, "die Umwelt- und Verkehrspolitik von
Deutschland am Parlament vorbei zu bestimmen".
"Volkswagen will sich einen Wettbewerbsvorteil zu Lasten der
Umwelt sowie der Gesundheit verschaffen", so Resch. Peugeot liefert
bereits heute mit dem 206 einen serienmäßig mit Partikelfilter
rußfreien Kleinwagen. Der südkoreanische Hyundai-Konzern plant für
2005, den Kia Picanto (1,1 Liter, 70 PS) serienmäßig mit
Partikelfilter auszurüsten, allerdings nur, wenn die Steuersubvention
für den Filter kommt. Volkswagen hingegen verweigert weiterhin seinen
Golf-Kunden den serienmäßigen Partikelfilter. Stattdessen wertet VW
als Reaktion auf den schleppenden Verkauf das Interieur nun
"serienmäßig mit mehr Chrom im Bereich des Schließzylinder, für das
Handschuhfach, am Handbrems- und Schalthebelknauf" auf. Mehr Glanz
erhalten auch die Scheinwerfer durch eine "Chromeinlage". Opel
hingegen folgte Peugeot und Citroen und bietet - mit durchschlagendem
Erfolg - die Modelle Astra, Vectra und Signum mit Rußfilter an.
Stefan Bundscherer, Verkehrsexperte des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) erklärte: "Die Abwehrgefechte von
Volkswagen und Co zielen gegen den Filter, treffen aber letztlich
unsere Kinder. Und die sind vom Diesel-Gift besonders bedroht: Asthma
ist schon heute die häufigste chronische Krankheit von Kindern in
Deutschland. Es darf nicht sein, dass sich deutsche Kinderkliniken
und Krebsstationen füllen, nur weil Volkswagen die Technologie des
Rußfilters verschlafen hat. Der Filter ist 700.000fach erprobt, jetzt
muss er auch in allen Fahrzeugen eingesetzt werden. Wir erwarten
daher vom Bundeskanzler einen Grenzwert nach dem Stand der heute
schon verfügbaren Technik, nämlich 2,5 Milligramm pro Kilometer, und
die steuerliche Förderung des Rußfilters ab 1. Januar 2005, damit die
Kinder der Generation GOLF nicht zur Generation DIESELKREBS werden."
"Wir sind stolz, heute den ersten SMART der Welt mit serienfähigem
Partikelfilter vorstellen zu können. Wir haben hiermit den Beweis
erbracht, dass auch Kleinwagen mit gesundheitsgefährdenden
Dieselruß-Abgasen problemlos zum "Nichtraucher" gemacht werden
können. Ab heute gibt es keine Ausflüchte mehr: Die steuerliche
Förderung des Russfilters ab 1. Januar 2005 muss für alle Diesel-Pkw,
also auch Kleinwagen gelten", so Bundscherer.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclubs
Deutschland (VCD) e.V. stellte die aktualisierte und heute
veröffentlichte Liste "Diesel-Pkw mit Partikelfilter" des
Verkehrsclubs Deutschland (VCD) vor. Diese zeigt, dass inzwischen 20
Pkw-Modelle in verschiedenen Motor- und Ausstattungsvarianten mit
Partikelfilter auf dem Markt sind. Die meisten Fahrzeuge bietet der
Pionier der Partikelfiltertechnik Peugeot an - von großen Mini-Vans
und Luxuslimousinen bis hin zu Kleinwagen. Peugeot bietet inzwischen
den Filter serienmäßig im Peugeot 206 an, ein Auto das in Größe und
Ausstattung mit dem VW Polo konkurriert. VW hat bis heute mit Filter
nur den Passat mit einer einzigen Motorisierung im Angebot. Der Golf
soll erst zum Jahresende und auch nur gegen Aufpreis kommen - bei
kleineren Fahrzeugen Fehlanzeige. "Der VCD warnt Autokäufer
ausdrücklich, jetzt noch Diesel-Pkw ohne Partikelfilter zu kaufen.
Neuwagen ohne Filter verlieren schnell und überproportional an Wert.
Pischetsrieder & Co. missachten bewusst Verbraucherinteressen, wenn
sie den Autokäufern schmutzige Technik von vorgestern verkaufen.
Schlechter kann man Kunden kaum behandeln."
"Industriepolitik kann sich nicht nur um einen Konzern drehen,
erst recht nicht der Gesundheitsschutz. Die Regierung und die
Koalitionsfraktionen stehen in dieser Woche vor der Alternative:
Entweder Schluss mit den krankmachenden Partikeln durch einen
einzigen Grenzwert von 2,5 mg pro km für alle Diesel-Pkw oder
Schulterschluss mit gescheiterten Automanagern" so Lottsiepen. Die
Folgen einer solchen fortschrittsfeindlichen Politik seien klar, die
Autokäufer würden noch zahlreicher zu den Konkurrenten aus Frankreich
und Japan abwandern. Die Arbeitsplätze seien nicht nur bei den
Zulieferern, sondern auch in Wolfsburg selbst in Gefahr.
Günter Hubmann von Greenpeace e.V.: "Wie viele Menschen müssen
noch sterben oder krank werden, nur weil Herr Pischetsrieder die
Dieselrußfilter-Technik verschlafen hat? Herr Schröder muss jetzt für
die Gesundheit der Menschen die Einführung strenger
Partikelgrenzwerte von 2,5mg/km befürworten und die entsprechenden
Rahmenbedingungen schaffen."

Pressekontakt:

Deutsche Umwelthilfe e.V.
Jürgen Resch
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell (www.duh.de)
Tel.: (0 77 32) 9995-0
Mobil.: 0171-3649170
Fax.: (0 77 32) 9995-77
E-Mail: resch@duh.de

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Stefan Bundscherer
Crellestraße 35
10827 Berlin
Tel.: 0177-3323300
Fax.: 030 787900-28
E-Mail: bundscherer@bund-berlin.de

VCD Verkehrsclub Deutschland e.V.
Gerd Lottsiepen
Novalisstraße 10
D-10115 Berlin
Tel.: 030 2804711-1
Fax.: 030 2804711-7
E-Mail: gerd.lottsiepen@vcd.org

Greenpeace e.V
Günter Hubmann
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
Tel.: 040 30618-381
Tel. Mobil: 0179 5331415
Fax.: 040 30631-181
E-Mail: guenter.hubmann@greenpeace.de

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