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Ein Dach, das atmet: Wie ein deutscher Architekt in Kenia Leben verändert

Ein Dach, das atmet: Wie ein deutscher Architekt in Kenia Leben verändert
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Gazi, Kenia (ots)

Als der deutsche Architekt Amin Rissane das Waisenhaus Swalha im kenianischen Gazi zum ersten Mal betrat, fand er bröckelnde Wände, kaputte Betten, offene Stromleitungen - und Kinder, die sich nachts aus Angst vor der Dunkelheit einnässten. Heute strahlen dieselben Räume hell, atmen Luft und Zuversicht. Der 36-Jährige, aufgewachsen in Hameln, studierte Baumanagement in Holzminden und später Architektur in Oldenburg. Nach Jahren in deutschen Büros und internationalen Projekten gab er 2020 dann sein Leben in Deutschland auf, um seinem inneren Kompass zu folgen: Er zog nach Kenia, um Architektur mit sozialem Sinn zu verbinden. Zunächst arbeitete Rissane als Projektmanager und Architekt im Büro seines ehemaligen Kommilitonen Ahmed Shamuty, der seine Expertise zuvor bei Urko Sanchez, einem der renommiertesten spanischen Architekten Ostafrikas, verfeinert hatte. Dort lernte Rissane, modernes Design mit traditionellen Bauweisen zu vereinen - Wissen, das heute Kindern in Kenia zugutekommt.

Ein Wiederaufbau mit Seele

Unter Rissanes Leitung wird das Waisenhaus Swalha zu einem Modellprojekt nachhaltiger Architektur. In einer Region mit tropischer Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und starken Regenfällen stoßen konventionelle Bauweisen schnell an ihre Grenzen: Vorher bestehendes Beton speicherte Hitze, Wellblechdächer machten Räume zu Öfen. Rissane setzt auf Architektur, die mit dem Klima arbeitet, nicht dagegen. Ein speziell konzipiertes "atmendes Dach" kühlt die Räume auf natürliche Weise, reduziert Feuchtigkeit und schafft ein gesundes Lern- und Schlafumfeld - ganz ohne Strom oder Klimaanlagen. Die Architektur verbessert damit nicht nur das Raumklima, sondern spürbar die Lebensqualität der Kinder: Sie schlafen besser, lernen konzentrierter und fühlen sich sicher. "Wir bauen hier nicht nur Mauern", sagt Rissane. "Wir bauen Vertrauen, Schutz und Selbstwertgefühl." Für die Kinder ist er längst mehr als ein Architekt - einer von ihnen nannte ihn kürzlich "meinen neuen Papa". Ein Satz, der mehr über die Bedeutung seiner Arbeit sagt als jedes Konzeptpapier.

Architektur als Entwicklungsarbeit

Durch Unterstützung des deutschen Hilfsvereins World of Peace e.V. wird das Waisenhaus Schritt für Schritt saniert und zu einem Modellprojekt nachhaltiger Architektur ausgebaut. Neben Bildungs- und Betreuungsangeboten ist ein Selbsterhaltungsdorf mit Fischfarm in Planung, entwickelt in Zusammenarbeit mit einer niederländischen Universität. Die Kinder sollen dort Biologie und Nachhaltigkeit nicht nur lernen, sondern erleben - direkt in der eigenen Umgebung. Arbeiten tut Rissane zusammen mit lokalen Handwerkern und bildet sie in nachhaltigen Bautechniken fort - ein Wissenstransfer, der bleibt und anschließend an die Kinder weitergegeben wird. Für ältere Jugendliche entstehen Ausbildungsmöglichkeiten, die ihnen helfen, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.

Ein Modell für die Zukunft

Das Projekt zeigt, wie Architektur, Bildung und Entwicklungsarbeit zu einem nachhaltigen Gesamtkonzept verschmelzen können und bietet den Kindern langfristige Perspektiven. Sie erleben hier Nachhaltigkeit nicht als Theorie, sondern als Teil ihres Lebens. World of Peace e.V. und Amin Rissane schaffen damit nicht nur ein Zuhause für 119 Kinder, sondern Wände, die Chancen bieten - entworfen mit deutschem Ingenieurswissen, gebaut mit lokalen Ressourcen und getragen vom Ziel, Zukunft zu ermöglichen.

Über World of Peace e.V.

World of Peace e.V. ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Deutschland, die sich für nachhaltige Entwicklung durch Bildung, Versorgung und soziale Verantwortung einsetzt. Mit Projekten wie dem Waisenhaus Swalha schafft der Verein langfristige Perspektiven für Kinder und Familien in Not - über materielle Hilfe hinaus, hin in ein selbstbestimmtes Leben.

Pressekontakt:

Cristina Tarantino
Öffentlichkeitsarbeit
cristina.tarantino@worldofpeace.de
www.worldofpeace.de

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