Halbe Millionen bei Hausplanung eingespart - Wo sich Bauherren viel zu oft über den Tisch ziehen lassen
Velburg (ots)
Viele Bauherren zahlen deutlich mehr als nötig – und merken es erst, wenn es zu spät ist. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben: Überdimensionierte Haustechnik, intransparente Ausschreibungen und ein fehlender Blick für Kosten-Nutzen-Verhältnisse machen Bauprojekte schnell zur Kostenfalle. Mit einer realistischen Planung können solche unnötigen Ausgaben vermieden werden.
„Bei einem Kundenprojekt konnten wir durch eine optimierte Planung und klarere Prozesse rund 500.000 Euro einsparen – ohne Abstriche bei Qualität oder Komfort“, berichtet Baukostenexperte Dr. Peter Burnickl. In diesem Beitrag zeigt er, an welchen Stellen besonders oft zu teuer geplant wird – und wie Bauherren diese Fehler vermeiden.Die häufigsten Kostenfallen – und wie sie im Projekt eingespart wurden
Dr. Peter Burnickl kennt die typischen Fehlstellen in Bauplanungen und weiß aus der Praxis, wie sie sich vermeiden lassen. In einem konkreten Mehrfamilienhaus-Projekt konnte er in nur 60 Minuten Einsparpotenziale im Umfang von rund 500.000 Euro identifizieren. Es ging aber nicht darum, Qualität zu opfern, sondern gezielt überflüssige oder überteuerte Planungsdetails zu hinterfragen und durch wirtschaftlich sinnvolle Alternativen zu ersetzen.
Ein Beispiel dafür ist die ursprünglich geplante Fassadengestaltung. Vorgesehen war eine hochwertige Rombusschalung – architektonisch ansprechend, aber teuer und wartungsintensiv. Dr. Burnickl entschied sich stattdessen für eine farblich strukturierte Putzfassade: optisch überzeugend, deutlich günstiger und langfristig pflegeleichter. Allein hier sparte das Projekt rund 20.000 Euro.
Architektur und Anspruch in Balance bringen
Auch bei Verschattungsbauteilen setzte das Planungsteam gezielt den Rotstift an. Ein auskragendes Betonelement war ursprünglich als gestalterisches Highlight vorgesehen, verursachte jedoch hohe Material- und Herstellungskosten. Stattdessen wurde beschlossen, das Bauteil entweder vollständig entfallen zu lassen oder durch einfache Anbauteile zu ersetzen. Durch diese Entscheidung konnten weitere 20.000 Euro eingespart werden, ohne dass dadurch nennenswerte Einbußen bei Funktionalität oder gestalterischem Anspruch entstanden.
Ein noch größerer Hebel lag bei den Balkonen. Ursprünglich freischwebend auf beiden Seiten des Gebäudes geplant, wären sie besonders im KfW40-QNG-Standard technisch wie finanziell problematisch geworden. Dr. Burnickl entschied sich für einfache Stahlkonstruktionen ohne Glasbrüstungen – wartungsarm, funktional und in der Umsetzung deutlich günstiger. Das sparte rund 20.000 Euro ein, verteilt auf alle Einheiten.
Wenn Gestaltung zur Kostenfalle wird
Großflächige Lichtbänder im Treppenhaus waren ein weiteres Thema. Vor allem auf der Nordseite führen sie zu Mehrkosten, nicht nur beim Einbau, sondern auch langfristig bei Reinigung und Unterhalt. Die Lösung waren Normfenster in einheitlicher Größe, funktional platziert an Haupt- und Zwischenpodesten. So wurde auch hier fünfstellig eingespart.
Für Dr. Burnickl stellt sich bei solchen Entscheidungen immer die gleiche Frage: Dient ein Element der Wirtschaftlichkeit, oder allein dem gestalterischen Ego? Denn viele aufwendige Details haben keine Auswirkung auf die Miete oder den Verkaufswert. Ihre Umsetzung verursacht jedoch hohe Kosten und komplexe technische Folgeanforderungen.
Das Untergeschoss: ein Paradebeispiel für Überplanung
Besonders gravierend fiel im Projekt das Untergeschoss ins Gewicht. Geplant waren großflächige Kellerabteile, eine Waschküche, Technikflächen und ein Fahrradraum, alles verbunden durch ein eigenes Treppenhaus und einen Aufzug. Doch bei genauer Prüfung zeigte sich, dass keines dieser Elemente wirtschaftlich sinnvoll war.
Die geplanten Kellerabteile umfassten sechs bis neun Quadratmeter und wurden über einen großzügigen Vorraum erschlossen. Da jedoch kein Mieter bereit ist, für größere Kellerräume mehr zu zahlen, wurde auf eine pragmatische Lösung umgestellt: verschließbare, begehbare Holzboxen mit 4 m2 und 2,20 m Höhe direkt an den Stellplätzen. Diese sind unbeheizt, kostengünstig und bieten denselben Nutzen, ohne teuren Aushub, Abdichtung oder Dämmung.
Auch die 12,5 Quadratmeter große Waschküche entfiel. Im Untergeschoss hätte sie eine wartungsintensive Hebeanlage erfordert und wäre im Alltag unpraktisch gewesen, denn niemand trägt Wäsche freiwillig durch das ganze Gebäude. Stattdessen wurde auf dezentrale Lösungen in den Wohnungen gesetzt.
Der Fahrradraum mit stolzen 30,96 Quadratmetern wurde ebenfalls gestrichen. Weder Treppe noch Aufzug eigneten sich für die tägliche Nutzung, und baurechtlich war der Raum nicht notwendig. Fahrräder wurden stattdessen in einem überdachten Bereich im Außenraum untergebracht, was einfacher und näher an der Eingangstür ist.
Schließlich wurde auch der Technikraum überarbeitet. Anstelle der geplanten 34,4 Quadratmeter genügt nun eine kompakte Ausführung im Erdgeschoss mit etwa sieben bis zehn Quadratmetern. Mit dem Wegfall des gesamten Untergeschosses inklusive Treppenhaus und Aufzug ergab sich eine Gesamtersparnis von rund 300.000 Euro und das allein durch konsequente Reduktion auf das Wesentliche.
Fazit: Wirtschaftlich planen heißt intelligent streichen
Das Beispiel zeigt deutlich: Es sind nicht einzelne große Posten, die Bauprojekte aus dem Ruder laufen lassen, sondern die Summe kleiner, unreflektierter Entscheidungen. Dr. Peter Burnickl verdeutlicht an seinem Projekt, wie wichtig eine nüchterne Prüfung jedes Details ist. Gestalterische Ansprüche und wirtschaftliches Denken müssen dabei kein Widerspruch sein, doch Symbolarchitektur und Standardlösungen gehören auf den Prüfstand.
Über Dr. Peter Burnickl:
Dr. Peter Burnickl hat sich zur Aufgabe gemacht, mit einem neuen Ansatz für nachhaltige, optimierte und wirtschaftliche Gebäude zu sorgen. Er ist der Geschäftsführer der Pro Bauherr GmbH und eingetragener Sachverständiger für Baukosten und technische Gebäudeausstattung. Als Ingenieur, Projektentwickler und Ex-Bauträger kennt er die Branche außerdem genau. Mit seinem Team unterstützt er Bauherren dabei, so zu bauen, dass alle Kosteneinsparpotentiale voll ausgeschöpft sind. Weitere Informationen unter: https://www.pro-bauherr.com/.
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