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EU Open Data Studie: Behörden setzen Open Data langsamer um
Der Open-Data-Einsatz wird 2018 erstmals anhand der vier Kategorien Policy, Datenportale, Auswirkungen und Datenqualität EU-weit untersucht

EU Open Data Studie: Behörden setzen Open Data langsamer um / Der Open-Data-Einsatz wird 2018 erstmals anhand der vier Kategorien Policy, Datenportale, Auswirkungen und Datenqualität EU-weit untersucht
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Berlin (ots)

Der vierte jährlich erscheinende "Open Data Maturity in Europe Report" von Capgemini verdeutlicht, dass nationale Behörden Open Data oftmals nicht strategisch genug vorantreiben und der Fortschritt in einigen Bereichen an Geschwindigkeit verliert. Insbesondere beim Erfassen der Auswirkungen von Open Data und den daraus abzuleitenden Maßnahmen verschenken Deutschland und weitere Staaten Potenzial. Die von der Europäischen Kommission beauftragte Studie erscheint im Kontext des Europäischen Datenportals, ein von Capgemini Invent durchgeführtes Projekt.

Der Bericht "Open Data Maturity in Europe Report 2018: New Horizons for Open Data driven Transformation" von Capgemini erfasst, mit welch unterschiedlichem Tempo europäische Länder Open Data vorantreiben und welche Prioritäten sie dabei setzten. Neben der gesetzlichen Rahmengebung und den fördernden Koordinationsmaßnahmen ("Policy") sowie Datenportalen wurden 2018 erstmals auch die Auswirkungen ("Impact") und die Datenqualität berücksichtigt, um den Open-Data-Reifegrad der Länder zu beurteilen. Zugleich soll das Benchmark nationalen Regierungen Anregungen liefern, weitere Aktivitäten im Bereich Open Data anzugehen und neue strategische Felder zu erschließen.

Deutschland und auf EU-Ebene machen kaum Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr

In diesem Jahr zählen nur wenige europäische Länder zu den "Trendsettern", die fortlaufend Open Data weiterentwickeln. Insgesamt gibt es nur begrenzte Fortschritte in den EU-Mitgliedsstaaten, die meisten verharren auf einem ähnlichen Niveau wie 2017. Dies gilt auch für Deutschland: Mit einem Gesamtreifegrad von 64 Prozent positioniert sich Deutschland wie 2017 auf dem 17. Platz und damit im Mittelfeld. Die Vorreiter zeichnen sich dadurch aus, dass sie über einen strategischen Ansatz verfügen und Open Data nutzen, um ihre digitale Transformation fortzuführen. Europaweit wird das Potenzial nicht ausgeschöpft, der durchschnittliche Reifegrad liegt bei 65 Prozent. Allerdings zeigen sich Unterschiede in den Kategorien. So besteht in einigen Bereichen Handlungsbedarf, um die europaweit gesteckten Ziele umzusetzen:

   - Policy : Dieser Bereich liegt bei vielen der 28 EU-Staaten im 
     Fokus, der Reifegrad liegt insgesamt bei 82 Prozent. Hierin 
     spiegelt sich, dass für Open Data geschaffene Rahmenbedingungen 
     bereits etabliert sind. Deutschland steigerte sich gegenüber 
     2017 von 65 auf 77 Prozent.
   - Datenportale : Bei der Portalinfrastruktur verzeichnet das 
     Benchmark einen europaweiten Reifegrad von 63 Prozent, nur ein 
     Drittel der nationalen Portale erreicht ein fortgeschrittenes 
     Niveau. Deutschland liegt mit 54 Prozent unter dem Durchschnitt.
     Für die Mehrheit der EU-Staaten gilt es, weitere Anstrengungen 
     zu unternehmen, um moderne Portale bereitzustellen und den 
     Zugang zu veröffentlichten Daten zu optimieren.
   - Datenqualität : Auch hier deutet ein Reifegrad von 62 Prozent 
     auf eine zögerliche Umsetzung durch die europäischen Länder hin.
     Da Qualität entscheidend für den aus den Daten generierten 
     Mehrwert ist, sind zügige Verbesserungen ratsam. Deutschland 
     nimmt mit einem Reifegrad von 89 Prozent eine Vorreiterrolle 
     ein.
   - Auswirkungen ("Impact") : Der Reifegrad von 39 Prozent in 
     Deutschland und europaweit von 50 Prozent zeigt, dass viele 
     Länder bis dato nur begrenzte Anstrengungen unternehmen, um die 
     Auswirkungen von Open Data zu verstehen und nachzuhalten. Nur 
     die wenigen Open-Data-Vorreiter zeigen erste zögerliche 
     Bemühungen in diese Richtung.

Während Länder mit geringerem Reifegrad insbesondere darauf abzielen, ihre nationalen Portale zu modernisieren, beschäftigen sich fortschrittlichere Länder mit der Verbesserung der Qualität veröffentlichter Daten und deren Metadaten. Die leistungsfähigsten europäischen Länder wie Irland, Spanien und Frankreich verfolgen hingegen das Ziel, die Auswirkungen der Wiederverwendung von Open Data besser zu erfassen und in Zahlen festzuhalten. Zusammenfassend bedarf es zusätzlicher strategischer Maßnahmen, um zügigere Fortschritte zu erzielen und die Relevanz der Auswirkungen von Open Data und ihrer Wiederverwendung aufzuzeigen - eine der wichtigsten Herausforderungen für die jeweiligen Entscheidungsträger, um die Entwicklung weiter voranzutreiben.

"Die eher mäßigen Ergebnisse hinsichtlich der Auswirkungen von Open Data in der EU machen deutlich, dass die Staaten ihre Aktivitäten intensivieren müssen. Man sollte dazu ausgewählte Bereiche priorisieren, um die Auswirkungen erfassen und aufzeigen zu können. Entscheidend wird sein, die Veröffentlichung qualitativ hochwertiger Daten zu intensivieren und besser zu verstehen, welche Aktivitäten zu einer vermehrten Nutzung von Open Data in diesen Bereichen beitragen können", betont Dinand Tinholt, EU Account Lead bei Capgemini.

"Es ist bekannt, dass die Nutzung von offenen Daten durch Unternehmen mehr Wirtschaftswachstum generieren kann. Aber auch Verwaltungen und Regierungen treffen ihre Entscheidungen zunehmend datengestützt, immer häufiger auch mittels künstlicher Intelligenz. Für treffsichere Entscheidungen sind qualitativ hochwertige Daten zentral, die zugleich im großen Maßstab verfügbar sein müssen. In vielen Fällen werden dies offene Daten sein. Deutschlands gute Ergebnisse in den Dimensionen Datenqualität und Policy sind eine solide Basis, um Open Data zügig und entlang einer zielgerichteten Strategie auszubauen", so Marc Reinhardt, Leiter Public Sector bei Capgemini in Deutschland. "Nach dem Inkrafttreten des Open-Data-Gesetzes und seit der Regierungsbildung liegen die Prioritäten der Bundesregierung aktuell bei anderen Themen, etwa der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. Dadurch ist der Abstand zur internationalen Spitze der Open-Data-Bewegungen wieder größer geworden. Es ist aber unabdingbar, dass auch das Thema Open Data kontinuierlich und mit klarem Fokus vorangetrieben wird, um in diesen zentralen Bereich vorne mitzuspielen."

Weitere Informationen sowie den Report zum Download finden Sie hier: https://goo.gl/DhECXN

Über Open Data und das Europäische Datenportal

Als Open Data werden Daten bezeichnet, die von öffentlichen Instituten gesammelt und erhoben sowie mit einer Lizenz veröffentlicht werden. Diese können somit kostenlos genutzt, bearbeitet und geteilt werden können. Open Data unterstützt die Transparenz und Rechenschaftspflicht von Behörden und bietet greifbare Vorteile für Bürger und Unternehmen. Eine 2015 von Capgemini anlässlich des Starts des europäischen Datenportals veröffentliche Studie zum Wert von Open Daten beziffert diesen auf 75,7 Milliarden Euro in 2020, mit einer deutlichen Zunahme um 37 Prozent zwischen 2016 und 2020.

Um das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial zu ermitteln, startete die EU eine Europäische Datenportalinitiative. Seit November 2015 verfügbar, ist die Website zentrale Anlaufstelle für veröffentliche Daten nationaler Administrationen aus ganz Europa. Aktuell umfasst das Europäische Datenportal 35 Länder und 78 Datenkataloge und bietet mit knapp 870.000 Datensätzen etwa das fünffache Datenvolumen von 2015. Weiterhin unterstützt das Portal nationale Open-Data-Teams, durch Anleitungen und weitere Materialien sowie individuelle Workshops. Nicht zuletzt wird auch die Öffentlichkeit angeregt, ihre Open-Data-Kompetenzen zu steigern sowie e-Learnings, Anwendungsbeispiele und die Daten selbst einzusetzen.

Über die Studie

Für die Studie wurden nationale Open-Data-Verantwortliche in den 28 EU-Staaten sowie in Norwegen, Liechtenstein, Island und der Schweiz befragt. Die Studie wurde dabei 2018 erstmals um die Dimensionen "Impact" und "Datenqualität" erweitert.

Weitere Informationen sowie den Report zum Download finden Sie hier: https://goo.gl/DhECXN

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit 200.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern, das 2017 einen Umsatz von 12,8 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.

Pressekontakt:

Daniel Hardt
Tel.: +49 89 38338-2873
E-Mail: daniel.hardt@capgemini.com
www.twitter.com/CapgeminiDE

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell

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