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PwC Studie Energiewirtschaft: Frauen in Führungspositionen bleiben in der Minderheit

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Dritte Ausgabe der PwC-Studie „Frauen in der Energiewirtschaft“ veröffentlicht / Anteil von Frauen in Führungspositionen stagniert auf niedrigem Niveau / In Politik und Behörden arbeiten die meisten weiblichen Führungskräfte / Überdurchschnittlich viele Frauen in Führungspositionen in den östlichen Bundesländern

Frankfurt am Main, 13. August 2025

Die Leitungsebene in der Energiewirtschaft ist weiterhin männlich dominiert. Das ist das Resultat der Studie „Frauen in der Energiewirtschaft“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC). Der Frauenanteil ist seit 2021 sogar leicht gesunken – von 15,5 Prozent auf 14,3 Prozent. Die Studie zeigt insgesamt, dass im Zuge der Energiewende in Unternehmen mehr Funktionsbereiche entstehen und dadurch auch die Zahl der Führungspositionen steigt. Allerdings wächst der Anteil von Frauen in diesen Führungspositionen langsamer, sodass ihr relativer Anteil gesunken ist. Dr. Nicole Elert, Partnerin und Leiterin women&business powered by PwC, sagt: „Obwohl die Energiewende die Unternehmenslandschaft dynamischer und komplexer gestaltet und zahlreiche neue Führungspositionen entstehen, stagniert die Vielfalt in den Führungsetagen. Frauen werden immer noch zu selten berücksichtigt.“ Nach 2018 und 2021 hat PwC nun die dritte Ausgabe der Studie veröffentlicht.

In den Geschäftsführungen bleiben Frauen eine Randerscheinung

Je höher die Führungsposition in der Energiewirtschaft ist, desto seltener wird sie mit einer Frau besetzt. Bei den Prokurist:innen beträgt der Frauenanteil 13,7 Prozent. In den Vorständen ist rund jedes zehnte Mitglied weiblich (10,2 Prozent), bei den Geschäftsführenden liegt der Frauenanteil nur bei 6,3 Prozent. Am häufigsten sind Frauen in Verwaltungs- und Aufsichtsräten anzutreffen, aktuell sind 16,4 Prozent der Verwaltungs- oder Aufsichtsräte weiblich.

Der hohe weibliche Anteil in den Verwaltungs- und Aufsichtsräten dürfte vor allem mit der Geschlechterquote für diese Gremien zusammenhängen: Gemäß der Führungspositionengesetze (FüPoG und FüPoG II) müssen Aufsichtsratsposten in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit einer Frau neu besetzt werden, wenn der Frauenanteil im Aufsichtsrat unter 30 Prozent liegt. Der Anteil weiblicher Führungskräfte unterscheidet sich auch je nach Region: Während im Osten Deutschlands der Anteil bei 20 Prozent liegt, machen Frauen im Westen, Norden und Süden zwischen 11 und 16 Prozent aus. Noch größer sind die Unterschiede in den Geschäftsführungen: Dort beträgt der Frauenanteil im Osten insgesamt 14,9 Prozent, im Westen nur 4,9 Prozent.

Politik und Behörden mit Vorreiterrolle bei weiblichen Führungskräften

Bei politischen Ämtern und Behörden im energiewirtschaftlichen Bereich beträgt der Frauenanteil rund 42 Prozent (+1,7 Prozent ggü. 2021), in wissenschaftlichen Instituten rund ein Drittel (+3,4 Prozent). Bei Stadtwerken und Unternehmen, die regenerative Energie erzeugen, liegt der Anteil der weiblichen Führungskräfte mit 15,3 bzw. 15,9 Prozent etwas über dem Branchenschnitt von 14,3 Prozent. Bei beiden Unternehmenstypen sank der Frauenanteil jedoch gegenüber 2021 minimal – um 0,9 bzw. 0,2 Prozentpunkte.

Zum ersten Mal wurden in der Studie auch Start-ups untersucht: Dort leiten Frauen etwas häufiger die Geschäfte als im Branchenschnitt, in den Geschäftsleitungen liegt ihr Anteil bei 9,4 Prozent. Das sind gut drei Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt des Energiesektors (6,3 Prozent). Auch bei den Start-ups zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: Im Osten Deutschlands ist der Frauenanteil in der Geschäftsleitung mit 15 Prozent deutlich höher als im Rest Deutschlands. „Junge Unternehmen machen vor, dass es auch anders geht. Dennoch bremsen strukturelle Nachteile die positive Entwicklung. So besteht durchaus ein Investment Gap zu Lasten von Gründerinnen, was sich auch auf die Sichtbarkeit auswirken kann“, sagt Folker Trepte, Leiter Energiewirtschaft bei PwC Deutschland.

Kommunikationsabteilungen bilden eine Ausnahme

Der niedrige Frauenanteil betrifft nahezu alle Funktionsbereiche – mit einer Ausnahme: In den Kommunikationsabteilungen der Top-500-Unternehmen stellen Frauen mit 68 Prozent der Führungskräfte deutlich die Mehrheit (2018: 40 Prozent und 2021: 57 Prozent). Bei den Erneuerbare-Energien-Unternehmen und Stadtwerken ist der Frauenanteil in der Kommunikation mit 65,9 bzw. 65,2 Prozent ähnlich hoch. Technische und produktionsnahe Bereiche sind weiterhin männlich dominiert. In der IT sind beispielsweise nur rund 5 Prozent der Führungskräfte weiblich.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Im Rahmen der Studie wurden auch Daten zur Teilzeit für die Top-500-Unternehmen der Energiewirtschaft sowie zu den Stadtwerken ausgewertet. 9,5 Prozent der gesamten Führungskräfte in der Energiewirtschaft nutzen Teilzeitmodelle, bei den Frauen in Führungspositionen sind es etwa dreimal so viele (28 Prozent). Am höchsten ist der Teilzeitanteil von Frauen in leitenden Stellen bei Stadtwerken, hier beträgt er 38 Prozent. Allgemeine Arbeitsmarktdaten konstatieren, dass etwa 30 Prozent der Frauen in Führungspositionen in Teilzeit arbeiten – bei den Männern sind es lediglich 3 Prozent. „Je besser sich Familie und Beruf vereinbaren lassen, desto größer sind die Chancen, dass Frauen Führungspositionen übernehmen. In der Energiebranche müssen dafür flexiblere Arbeitsmodelle und eine offene Unternehmenskultur geschaffen werden“, ordnet Nicole Elert ein.

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PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

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