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Vom Ingenieur zum Pflege-Azubi

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Vom Ingenieur zum Pflege-Azubi

Warum sich ein später Berufswechsel lohnen kann

Luca, 32, Ingenieur, und seit September auch Pflege-Azubi am Klinikum Ingolstadt. Luca Matz hat einen Schritt gewagt, den sich wohl nur wenige trauen: Nach einem fertig abgeschlossenen Studium zum Werkstofftechnik-Ingenieur hat er sich für einen beruflichen Wechsel in die Pflege entschieden – und ist mehr als froh über diese Entscheidung.

„Ich war nie ganz zufrieden mit meiner Berufswahl“, gibt Luca Matz zu. Nachdem er die Fachoberschule (FOS) abgeschlossen hat, war er unsicher, wie es weitergehen soll. „Mit Abi muss man ja quasi studieren“, dachte ich. „Und mit einem technischen Studiengang fährt man nie schlecht.“ Also hat er sich in Nürnberg für das Studium zur Werkstofftechnik eingeschrieben, dort auch seinen Bachelorabschluss gemacht und danach sogar noch den darauf aufbauenden Masterstudiengang Projektmanagement begonnen. „Wirklich glücklich war ich mit der Entscheidung nie – das hat mir irgendwann auch meine Familie angesehen“, erinnert er sich. „Ich hatte immer das Bedürfnis, mit Menschen zu arbeiten. Irgendwann als Ingenieur in einer Firma tätig zu sein, konnte ich mir immer weniger vorstellen.“

Dass er tatsächlich in die Pflege wechseln würde, war für ihn lange Zeit nur ein Hirngespinst. „Ich studiere doch, da kann ich doch jetzt keine Ausbildung mehr anfangen“, dachte er sich. Dabei gab es schon lange Hinweise auf seine soziale Ader: „Schon in der Realschule habe ich den sozialen Zweig gewählt.“ Auch seine Mutter ist in der Pflege tätig, er hat also immer mitbekommen, was es bedeutet, in diesem Bereich zu arbeiten.

Erst als eine nahe Angehörige schwer erkrankt und er viel Zeit im Krankenhaus und mit der Pflege zu Hause verbringt, ist ihm der Pflegeberuf zum ersten Mal ernsthaft in den Sinn gekommen. Zu diesem Zeitpunkt ist er Ende 20.

Ein Schritt „zurück“?

Auch die Frage, was andere dazu sagen würden, wenn er nach dem Ingenieurstudium eine Pflege-Ausbildung beginnt, hat ihn beschäftigt. Am Ende waren die Reaktionen aus der Familie und dem Freundeskreis überwiegend positiv. „Klar, manche haben mich schon gefragt, ob ich total bescheuert bin“, sagt Luca Matz. „Das sind aber vor allem Leute, die mich nicht gut kennen.“ Auch seine Eltern waren anfangs etwas skeptisch, vor allem bezogen auf das Gehalt, das er als Ingenieur im Vergleich zur Pflegefachkraft verdienen könnte. „Jetzt findet es mein Umfeld aber gut, dass ich diesen Schritt gewagt habe und das mache, was ich wirklich will“, weiß Luca. „Ich glaube, sehr viele Menschen würden eigentlich gerne etwas anderes machen, aber trauen sich nicht.“ Auch für ihn hatte es sich anfangs wie ein Schritt zurück angefühlt. „Das ist es aber ganz und gar nicht“, betont er. „Pflege ist so vielfältig. Man muss so viel medizinisches Wissen haben, dazu die Kompetenz, mit Menschen umzugehen, und trägt sehr viel Verantwortung – mehr als in den meisten anderen Berufen“, sagt er. Der Pflegeberuf sollte in seinen Augen daher sehr viel höher angesehen sein.

Mit ihm gibt es in seinem Jahrgang noch zwei weitere Auszubildende über 30: „Unser Vorteil im Vergleich zu vielen 17-Jährigen ist vielleicht, dass wir mehr Lebenserfahrung und vielleicht auch Disziplin mitbringen“, sagt er. Ihn interessieren vor allem die anatomischen Fächer. Er kann sich vorstellen, später auf der Intensivstation oder im Palliativbereich zu arbeiten und möchte sich in diesen Bereichen auch auf jeden Fall weiterbilden. Ob er auch noch ein Studium hinten dranhängt? „Eher nicht“, antwortet er lachend.

Wer sich für die Ausbildung in der Pflege interessiert, kann sich auf der Website des BBZ Gesundheit Ingolstadt informieren: www.bbz-ingolstadt.de/pflege/

Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen
Viola Neue, M.A.
Unternehmenskommunikation und Marketing
Tel.: (0841) 8 80-10 63
E-Mail:  Viola.Neue@klinikum-ingolstadt.de
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