Die leisen Stimmen des Herzens!
In einer Welt, die von Zahlen, Fakten und Logik regiert wird, ist der Mensch auf seinen Verstand fixiert. Wir analysieren, kalkulieren, planen; Wir bauen unsere Zukunft auf Prognosen, Algorithmen und rationalen Entscheidungen. Ist das vernünftig? Viele Menschen fühlen sich sinnentleert, entwurzelt, entwöhnt vom eigenen Leben und von sich selbst getrennt. Wie kann es sein, dass eine Gesellschaft, die so sehr auf Fortschritt und Vernunft baut, innerlich zerfällt?
Die Antwort liegt in einer falschen Hierarchie von Herz und Verstand. Der Verstand, so brillant und nützlich er sein mag, hat in den westlichen Gesellschaften den Thron eingenommen. Den Platz, der dem Herzen gehört. Das Herz, mit der Fähigkeit Liebe, Mitgefühl und Mitleid zu empfinden, ein Gewissen als innere Instanz zu haben, die Intuition zur Ausrichtung zu nutzen, kurz das Herz mit der Fähigkeit, das zutiefst Menschliche zutage treten zu lassen.
Es ist eine stille Entgleisung, ein kaum bemerkter jahrhundertelanger Irrweg, der uns fortgeführt hat von dem, was uns ursprünglich ausmacht: Das Empfinden einer tiefen inneren Wahrheit, unser Gefühl für das Richtige, das Gute und Wahre und unsere Verbundenheit mit dem Leben selbst.
Der Verstand ist ein Werkzeug, aber kein Herrscher. Obwohl er analysieren, kategorisieren und logische Schlüsse ziehen kann, ist er doch sehr begrenzt. Er kann nur mit dem arbeiten, was er bereits kennt. Alles Unbekannte, alles Nicht-Messbare ist ihm suspekt bzw. nicht für ihn erkennbar. So sehr wir auch glauben, durch ihn Kontrolle über das Leben zu erlangen – die Wahrheit ist: Unterwerfen wir uns allein dem Verstand, sind wir eingeengt und begrenzt. Denn der Verstand kennt keine Liebe, kein Mitgefühl, kein Gewissen, keine Intuition, all diese Aspekte des zutiefst Menschlichen, kann er weder erfassen noch empfinden, all das bleibt ihm verborgen.
Denn diese Stimmen können nur mit dem Herzen - und oft in der Stille - wahrgenommen werden. In Gefühlen, in inneren Bildern, in plötzlichen Klarheiten und Erkenntnissen. Die leisen Stimmen wie die Empfindung und die Intuition lassen uns Wege erkennen und zeigen Weisheiten auf, die der Verstand niemals begreifen kann. So kann Wahrheit empfunden werden, eine Wahrheit, die größer ist als jede Berechnung.
Beispiele: Aktuell hören wir von vielen Seiten, dass aktuelle Konflikte nur mittels kriegerischen Auseinandersetzungen beseitigt werden können. Diese Meinung wird durch Daten, Fakten, Historischen Ereignissen, Prognosen etc. untermauert.
Würde der Mensch sich zurückziehen in die Stille und in sich hineinspüren, dann würde jeglicher Gedanke an Krieg nur Abscheu, Ekel und ein zutiefst aufsteigendes „Nein“ hervorbringen. Es gibt im Krieg keine Gewinner! Die Besiegten, Unterworfenen und Bekämpften werden würdelos behandelt und die Sieger und Eroberer verlieren durch das Tun ihre menschliche Würde. Kriege sind und bleiben barbarisch und schon gar nicht Ausdruck von Zivilisation – egal, mit welchen Waffen diese ausgetragen werden.
Die Ausbeutung der Tiere durch Massentierhaltung ist ein anderes Beispiel. Schon allein der Begriff „Fleischindustrie“ zeigt, dass hier der Verstand die Herrschaft inne hat. Kein menschliches Wesen mit Gefühl und einem funktionierenden Gewissen könnte diesem Übel zustimmen. Wie viele Menschen würden es auch dann noch gut heißen, wenn sie das Leid der Tiere hautnah miterleben und in solch einer Umgebung arbeiten müssten?
Regt sich einmal das Gewissen als innerer Kompass, so kommt der Verstand, erklärt und erläutert, warum Krieg, Massentierhaltung, ... „vernünftig“ sind. Denn der Verstand sucht immer den persönlichen Vorteil und bemüht sich, die innere Stimme ruhigzustellen, zu übertönen und uns einzureden, wir hätten „vernünftig" gehandelt – obwohl wir spüren, dass es falsch war bzw ist.
Würden wir die Ordnung, mit dem Herzen als Herrscher und dem Verstand als Diener, wieder herstellen, dann könnten wir mittels der Intuition den Weg finden und mit Hilfe des Gewissens hätten wir die Hilfe, um zu erspüren, wie wir diesen Weg gehen sollten. Diese Art zu leben verlangt Aufrichtigkeit, Mut und Anstrengung. Und so reden wir uns den leichteren Weg schön und haben gelernt, unsere inneren Stimmen zu ignorieren. Durch dieses Übergehen des zutiefst Menschlichen entfremden wir uns jedoch von uns selbst.
Diese Entfremdung von Intuition und Gewissen hat ihren Preis. Sie zeigt sich in Depressionen, in Sinnkrisen, in einem diffusen Gefühl von Leere, in der Gier nach Ablenkung, in einem rastlosen Suchen nach Erfüllung, das nie zur Ruhe kommt. Denn wir können nur dann in Frieden leben, wenn wir im Einklang mit uns selbst sind. Dieser Einklang und die Stimmigkeit entsteht nicht durch Verstandesentscheidungen, sondern durch innere Wahrhaftigkeit und im Frieden sein mit sich selbst. Wir Menschen sind fühlende, schöpferische, spirituelle Wesen. Unsere tiefste Sehnsucht ist es, ein Leben zu führen, das Sinn macht – nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen. Und dieser Sinn kann nur dort gefunden werden, wo wir den Mut haben, auf die leisen Stimmen in uns zu hören, die wir so oft zum Schweigen bringen.
Es ist an der Zeit, die Kräfte in uns neu zu ordnen. Nicht, indem wir den Verstand verdammen – sondern indem wir ihm wieder den Platz geben, der ihm zusteht: als Diener, nicht als Herrscher. Die Führung muss zurückkehren zur Intuition, zur inneren Wahrheit, zum Gewissen. Nur so finden wir zurück zu einem Leben, das nicht nur funktioniert, sondern erfüllt. Nicht nur richtig erscheint, sondern sich auch richtig anfühlt. Nicht faktenbasiert ist, sondern sinnerfüllt.
Denn letztlich sind wir hier, um das Leben zu erfahren, um zu lieben, zu wachsen, uns zu entwickeln und zu entfalten. Und das gelingt nur, wenn wir wieder lernen, die leisen und weisen Stimmen in uns zu hören, ihnen zu vertrauen und danach zu leben. Das Herz als Herrscher zeigt uns den Weg, der Verstand als Diener unterstützt das Herz beim Gehen. Es wird Zeit, auf die leisen Stimmen des Herzens zu hören.
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Doris Brotzki, Dipl. Betriebswirtin (FH), Systemischer Coach und Autorin
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